Fahrbericht

Vorstellung Polaris Ace 570: Hybrid mit Herz für Handicaps

20. Oktober 2016, 06:17 Uhr
Jens Riedel/ampnet
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An ungewöhnlichen Fahrzeugkonzepten herrschte in der Vergangenheit kein Mangel.

An ungewöhnlichen Fahrzeugkonzepten herrschte in der Vergangenheit kein Mangel. Darunter fällt auch der Ace von Polaris. Der Einsitzer ist eine Kreuzung aus Quad und Side-by-Side-Vehicle, kombiniert die Kompaktheit und Wendigkeit des einen mit dem Komfort und dem Wetterschutz des anderen. Vor allem ATV-Neulinge kommen dank Pkw-ähnlicher Auslegung relativ rasch mit dem zunächst ungewöhnlichen Vehikel zurecht.

Was mit eher bescheidenen 325-Kubikzenitmetern Hubraum und 23,5 kW / 32 PS beim Erstling Ace 325 begann, hat sich zu fast 600 Kubik und 33 kW / 45 PS beim Ace 570 weiterentwickelt. Einsteigen, anschnallen, Zündschlüssel drehen, Gang einlegen, Hände ans Lenkrad und Gas geben: Ganz wie beim Auto geht es mit dem Polaris los - nur dass man in der Mitte auf dem Einzelsitz Platz genommen und zwar ein Dach über dem Kopf hat, aber nur eine viertel Windschutzscheibe vor sich und den Motor direkt unter dem Allerwertesten.

Mit seiner Leistung ist der kleine Kraxler zwar nicht autobahntauglich, aber autobahnfähig. Mit etwas Geduld und Anlauf schafft er immerhin 95 bis 100 km/h bei über 7000 Umdrehungen in der Minute. Per Kippschalter können Allradantrieb und ein Sperrdifferenzial für die Hinterachse sowie am Schaltstock das Untersetzungsgetriebe eingelegt werden. Da hält den Ace so schnell nichts auf - und vor allem nicht da, wo für einen Geländewagen der Weg längst zu schmal geworden ist.

Die Schaltarbeit übernimmt die Automatik. Die Servolenkung ist extrem leichtgängig, aber leider auch so gut wie ohne Rückmeldung. Die leichten Übersteuerungstendenzen in etwas forscher angegangenen Kurven bewegen sich in einem niedrigschwelligen Bereich.

Der Polaris Ace 570 ist zwar ein Hybrid, kann seine Urahnen aber nicht verleugnen. Er vibriert wie ein Quad und macht genauso viel Lärm. Dennoch sitzt und fährt es sich deutlich bequemer darin. Das Lenkrad lässt sich um neun Zentimeter in der Höhe verstellen, der Fahrersitz verschieben. Es gibt einen 12-Volt-Anschluss und einen Cupholder an Bord. Vermisst haben wir allerdings zumindest eine kleine Ablage im Cockpit. Um- und aufrüsten lässt sich das Fahrzeug ansonsten aber beinahe nach Belieben. Es gibt als Zubehör allerlei Taschen, Netze, verschiedene Türen, Dächer, Windschutz- und Heckscheiben sowie Topcases für vorne und hinten - ganz nach Einsatzzweck und Budget.

So finden sich als potenzielle Anwender nicht nur Land- und Forstwirte, Hobbyangler, Baustellenleiter oder First-Response-Rettungskräfte, sondern beispielsweise auch Menschen mit Handicap. So wie Bert Pein, der die einfache Möglichkeit zur Mitnahme seines Rollstuhls in der Heckablage des Fahrzeugs sowie den ausreichenden Wetterschutz und das relativ einfache Einsteigen schätzt. Zudem findet er schneller als mit einem Pkw einen Parkplatz. Der Polaris-Markenbotschafter nutzt seinen Ace nicht nur im Alltag, sondern auch für Urlaubstouren - beispielsweise nach Rumänien, wo die Kletterkünste und Offroadeigenschaften des Fahrzeugs keineswegs schaden können. (ampnet/jri)

Daten Polaris Ace 570 Länge x Breite x Höhe (in m): 2,29 x 1,22 x 1,73 Motor: 1-Zylinder,Viertakt, 567 ccm, flüssigkeitsgekühlt Leistung: 33 kW / 45 PS bei 7450 U/min Max. Drehmoment: 46 Nm Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h Getriebe: Automatik Tankinhalt: 19,9 Liter Leergewicht: 392 kg Bodenfreiheit: 26 cm Bereifung 25x8-12 (vorne), 25x10-12 (hinten) Basispreis: 10 490 Euro

Der Artikel "Vorstellung Polaris Ace 570: Hybrid mit Herz für Handicaps" wurde am 20.10.2016 in der Kategorie Fahrbericht von Jens Riedel/ampnet mit den Stichwörtern Polaris Ace 570, Test-Bericht, Pressevorstellung, Test, Bericht, Kurztest, Vorstellung veröffentlicht.

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