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mid-Interview mit Kia: "Design muss leicht zu verstehen sein"

30. September 2016, 15:11 Uhr
Lars Wallerang
Im Interview mit dem mid spricht Gregory Guillaume, Chefdesigner bei Kia, über die ästhetische Philosophie des koreanischen Autoherstellers.


"Rio" und "Soul" sind die Neuheiten bei Kia. Die Formensprache des Kleinwagens wie des Minivans wirkt recht klassisch. Grund genug anlässlich der Fahrzeug-Präsentationen auf der Pariser Motor-Show nachzuhaken. Im Interview mit dem mid spricht Gregory Guillaume, Chefdesigner bei Kia, über die ästhetische Philosophie des koreanischen Autoherstellers.

mid: Herr Guillaume, was macht für Sie ein Autodesign aus?

Gregory Guillaume: Was für uns wichtig ist, sind gute Proportionen. Um die herauszuarbeiten verbringen wir bei Kia viel Zeit.

mid: Welche Anforderungen stellen Sie an die Proportionen?

Guillaume: Das Design muss leicht zu verstehen sein, so dass es der Betrachter sozusagen einfach absorbieren kann. Auf tausend Zickzacklinien wollen wir deshalb verzichten, nicht aber auf einen starken Charakter. Und das ist die Schwierigkeit. Denn mit vielen Attributen einem Auto Charakter zu verleihen ist einfach, dies mit nur wenig klaren Linien zu erreichen, ungleich anspruchsvoller.

mid: Wie viel Extravaganz halten Sie denn für vertretbar?

Guillaume: Für Kia kann ich sagen: Wir versuchen ein charaktervolles Design zu zeigen, ohne laut zu sein. Unser Stil ist die sportliche Eleganz. Allerdings sind die Modelle Rio und Soul sehr unterschiedlich. Mit dem Soul wagen wir mehr Extravaganz, der ruhiger wirkende Rio bringt beim Verkauf dafür mehr Volumen. Der Soul bringt in unsere Modellpalette eine Zusatznote. Damit wollen wir zeigen, dass man Kia auch mit anderen Augen wahrnehmen kann.

mid: Was haben Sie beim Design konkret unternommen?

Guillaume: Wir haben eine klare Schulterlinie gezeichnet, um Eleganz darzustellen. Trotz der Einfachheit soll die Linie Spannung erzeugen. Die erreichen wir dadurch, dass sich die verschiedenen Linien erst zu vollen, dann zu schlankeren Formen verbinden. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Architektur der C-Säule, die den Eindruck erwecken soll als würde sie das ganze Auto stützen.

mid: Wie sieht der Kia der Zukunft aus?

Guillaume: Er wird immer noch in unsere Design-Philosophie passen und gleichzeitig für Überraschungen sorgen wie der Kia Sorento vor zwei Jahren. Damals haben wir mit dem Modell einen Qualitätssprung erreicht, den niemand erwartet hatte. Damit wurden wir mit Premium-Herstellern verglichen. Ich kann schon jetzt versprechen, dass wir ein sehr spannendes Jahr vor uns haben, auf das ich mich schon sehr freue.

Der Artikel "mid-Interview mit Kia: "Design muss leicht zu verstehen sein"" wurde am 30.09.2016 in der Kategorie News von Lars Wallerang mit den Stichwörtern Interview, Automarkt, Design, News, veröffentlicht.

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