Schifffahrt

Wasser marsch: So hilft Schaeffler am Panamakanal

28. Juli 2016, 10:09 Uhr
Ralf Loweg
Mehr als 14.000 Schiffe durchfahren den Panamakanal jedes Jahr. Bislang war die Passage aber nur Schiffen möglich, die maximal 290 Meter lang und 32 Meter breit waren. Doch eine dritte Fahrrinne hat dieses Problem behoben. Jetzt können Schiffe mit einer Länge von bis 366 Meter und einer Breite von fast 50 Meter die Abkürzung zwischen Atlantik und Pazifik befahren. Entscheidenden Anteil an dieser Lösung hat Zulieferer Schaeffler.


Mehr als 14.000 Schiffe durchfahren den Panamakanal jedes Jahr. Damit ist der 82 Kilometer lange Kanal eine der wichtigsten Wasserstraßen der Welt. Bislang war die Passage aber nur Schiffen möglich, die maximal 290 Meter lang und 32 Meter breit waren. Doch eine dritte Fahrrinne hat dieses Problem behoben. Jetzt können Schiffe mit einer Länge von bis 366 Meter und einer Breite von fast 50 Meter die Abkürzung zwischen Atlantik und Pazifik befahren. Entscheidenden Anteil an dieser Lösung hat Zulieferer Schaeffler.

Denn der deutsche Konzern hat mehr als 3.400 Wälzlager für die Schleusentechnik und das Wassermanagement zugeliefert. Dank dieser speziellen Lager bewegen sich Schleusentore und Ventile. Die Lösung dieser Problematik sei für alle Beteiligten eine Herausforderung gewesen, erklärt Schaeffler-Ingenieur Francesco Capittini: "Die langsame Bewegung der Schleusentore führt dazu, dass in den Lagern teilweise eine quasi statische Belastung mit sehr hohen Kräften vorliegt." Hinzu kommt, dass der Betrieb des Panamakanals aufgrund seiner Bedeutung für den Welthandel rund um die Uhr funktionieren muss.

Die Schaeffler-Experten erläutern die gewaltigen Ausmaße der drei aufeinander folgenden Schleusentore: Diese bestehen aus Stahlbeton, sind 50 Meter breit, 30 Meter hoch und 10 Meter dick. Zwei sogenannte "Wagen" übernehmen sowohl am oberen Ende als auch auf dem Grund der Schleusenbecken die Führung der 3.100 Tonnen schweren Tore. Und diese Führungsrollen müssen nicht nur dem Eigengewicht der Tore, sondern auch dem Druck von rund 430 Millionen Liter Wasser je Becken standhalten. Damit diese Herkules-Aufgabe gemeistert werden kann, sind die Führungsrollen mit Pendelrollenlagern von Schaeffler ausgestattet.

Da zum Antrieb der Tore sehr hohe Momente bis zu 330.000 Newtonmeter benötigt werden, ist jeweils ein Getriebe eingebaut, das das Moment der Elektromotoren um das 280-fache erhöht. Diese Getriebe sind ausschließlich mit Kegel-, Pendel- und Zylinderrollenlagern von Schaeffler bestückt. Ein Großteil wurde mit der speziellen Schaeffler-Beschichtung Triondur C ausgeführt, um Verschleiß vorzubeugen. Das solle den Betrieb über einen Zeitraum von 35 Jahren ermöglichen, heißt es.

Der Artikel "Wasser marsch: So hilft Schaeffler am Panamakanal" wurde am 28.07.2016 in der Kategorie News von Ralf Loweg mit den Stichwörtern Schifffahrt, Infrastruktur, News, veröffentlicht.

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