Radfahrer

Fahrrad-Monitor 2015: ADFC verlangt mehr Förderung

10. Februar 2016, 16:20 Uhr
Michael Kirchberger
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) kritisiert fehlende Impulse des Bundes beim Ausbau des Radwegenetzes. 'Die Menschen wollen Fahrrad fahren, sie kaufen immer mehr und immer teurere Räder, Fahrradfahren gehört zum neuen, modernen Lebensstil. Aber die Politik tut zu wenig dafür.


Der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) kritisiert fehlende Impulse des Bundes beim Ausbau des Radwegenetzes. ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork sagt: "Die Menschen wollen Fahrrad fahren, sie kaufen immer mehr und immer teurere Räder, Fahrradfahren gehört zum neuen, modernen Lebensstil. Aber die Politik tut zu wenig dafür. Hier und da ein paar Markierungen auf die Fahrbahn zu pinseln, ist Symbolpolitik, aber keine Fahrradförderung". 

Das sei der hauptsächliche Grund dafür, warum Beliebtheit und Nutzung des Fahrrads leicht rückläufig sind. In der aktuellen Umfrage "Fahrrad-Monitor 2015" fällt die Beliebtheit im Vergleich zu 2011 von "gut" auf "befriedigend". Das Fahrrad wird außerdem weniger häufig genutzt. 38 Prozent der Menschen fahren selten bis nie, 2011 waren es 34 Prozent. Den Satz "Radfahren macht in meiner Gemeinde Spaß" unterschrieben 2013 noch 65 Prozent der Befragten. In der aktuellen Umfrage waren es nur noch 56 Prozent.

Stork: "Der rückläufige Trend bei der Fahrradnutzung liegt nicht am Wetter oder am inneren Schweinehund der Menschen - das liegt an den widrigen Verhältnissen, mit denen sich Radfahrer in den meisten Städten herumschlagen müssen. Wenn jetzt nicht gegengesteuert wird, verfehlt Deutschland die ohnehin nicht besonders hoch gesteckten Ziele des Nationalen Radverkehrsplans."

Als besonders problematisch bewertet der ADFC die Rückmeldung, dass sich fast die Hälfte aller Befragten beim Radfahren nicht sicher fühlt. Als Gründe geben 67 Prozent an, dass es zu wenig Radwege gebe, ebenso viele beklagen sich über zu viel Verkehr. Der ADFC fordert daher ein ambitioniertes Bundesprogramm zur Förderung von Radschnellwegen als Mittel zur Stauvermeidung, Planungshilfen für Kommunen - und ein klares Bekenntnis des Bundesverkehrsministers zum Fahrrad als Lösung für viele Verkehrsprobleme.

Das Bundesverkehrsministerium misst im "Nationalen Radverkehrsplan 2020" der Förderung des Radverkehrs als Teil eines modernen Verkehrssystems einen hohen Stellenwert bei. Ein bundesweiter Radverkehrsanteil von 15 Prozent wird dort als anzustrebendes Ziel formuliert. Nach offiziellen Zahlen liegt Deutschland bei etwa zehn Prozent. Fahrradnationen, wie die Niederlande und Dänemark zeigen mit Radverkehrsanteilen von über 30 Prozent, dass auch wesentlich ambitioniertere Ziele möglich wären.

Der Artikel "Fahrrad-Monitor 2015: ADFC verlangt mehr Förderung" wurde am 10.02.2016 in der Kategorie News von Michael Kirchberger mit den Stichwörtern Radfahrer, Infrastruktur, Verkehrspolitik, News, veröffentlicht.

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