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Reisemobil Forster 682 SBNB: Komfort ohne Extras

9. Februar 2016, 11:24 Uhr
Michael Kirchberger
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Der Name ist noch weitgehend unbekannt, das Interesse jedoch groß. Selbst unter erfahrenen Reisemobilisten herrscht Unklarheit darüber, was dieses Forster-Mobil denn nun sein soll. Ganz einfach: Die Freizeitfahrzeuge mit dem nach Tannenwald klingenden Namen sind besonders preisgünstige Wohnmobile und rangieren unter dem Schirm der renommierten Muttermarke Eura.

Der Name ist noch weitgehend unbekannt, das Interesse jedoch groß. Selbst unter erfahrenen Reisemobilisten herrscht Unklarheit darüber, was dieses Forster-Mobil denn nun sein soll. Ganz einfach: Die Freizeitfahrzeuge mit dem nach Tannenwald klingenden Namen sind besonders preisgünstige Wohnmobile und rangieren unter dem Schirm der renommierten Muttermarke Eura. Wir waren mit dem 6,82 Meter langen teilintegrierten 682 SBNB unterwegs, um herauszufinden, ob preisgünstig unbedingt billig aussehen muss.

Der erste Blick beantwortet die Frage mit einem Ja. Der Glattblech-Aufbau ist mit großen Kunststoffteilen eingerahmt. Das sieht ein wenig grobschlächtig aus, wird aber von einer geschickten Seitenwandgrafik ganz versöhnlich aufgefangen. Grau und Grün sind die Außenfarben der Marke, Alternativen werden keine angeboten. Innen herrscht eine eher dunkle Optik vor. Wildeiche heißt das Möbeldesign, setzt einen netten Kontrast zu weißen Verkleidungen und hellen Polstern. Besonders hochwertig wirkt das Interieur nicht, vollends tritt der Sparzwang beim Blick auf das zwar sehr solide, aber höchst rustikale Schloss der einteiligen Eingangstüre und hinter die Klappen oder Türen der Schränke zutage. Fast einen halben Meter hoch sind die Dachstaukästen, den Einbau jedweder Unterteilung überlässt Forster hier, ebenso wie in den Unterschränken der Küche, dem handwerklich begabten Kunden. Zwar lassen sich Geschirr und Wäsche endlos in die Höhe stapeln, funktional ist dies jedoch keinesfalls.

Tadel bekommt der Forster auch für seine Beleuchtungsanlage. Zwar gibt es Lichtleisten über dem Wohnraum, Lesespots an Bett und Sitzgruppe sowie Arbeitslicht über der Pantry, doch sind die eingesetzten LED-Einheiten sämtlich in kaltweißer Lichtfarbe gewählt. Eine heimelige Atmosphäre will sich unter dieser grellen Bestrahlung nicht einstellen, dafür steigt die Lesetauglichkeit manch altersschwachen Auges erheblich.

Die Innenraum-Aufteilung im teilintegrierten Forster-Mobil ist klassisch. Ein geräumiger und funktional ausgestatteter Waschraum mit Kassetten-Toilette und Dusche links hinten im Heck, daneben in Längsrichtung ein 197 mal 137 Zentimeter großes Doppelbett mit angenehm straffer Schaumstoff-Matratze auf solidem Lattenrost. In der Wagenmitte findet sich eine Querbank mit zwei Sicherheitsgurt-bewehrten Plätzen, die beiden Sitze im Fahrerhaus komplettieren das Ensemble durch Umdrehen. Die Küche mit Standard-Ausstattung sowie ein mit 150 Liter großzügig dimensionierter Kühlschrank und ein Kleiderschrank sind linksseitig positioniert, die Bewegungsfreiheit im Stehbereich geht in Ordnung. Ein in dieser Klasse fast obligatorisches Hubbett gibt es nicht, der Name des Forster SBNB (Side Bed No Bed) weist darauf hin.

Der Preis des Sparmobils entschädigt für manch eine Ungereimtheit an Bord. 42 990 Euro kostet die Basisversion des Modells 682, was ein echtes Angebot für preisbewusste Kunden ist. Dafür gibt es eine gute Ausstattung mit Fliegengitter an der Tür und gasdruckgedämpften Schrankklappen und den Fiat Ducato als Basisfahrzeug mit 85 kW/115 PS starkem Diesel. Für die kräftigere Version mit 98 kW/130 PS Leistung sind 1.490 Euro Aufpreis fällig. Extra bezahlt werden müssen auch Panoramadach (790 Euro), der beheizte Abwassertank (690 Euro) und Teppiche im Wohnraum (290 Euro). Unterwegs gibt sich der Forster genügsam, mit maximal 3,5 Tonnen Gesamtgewicht und schlanker Form fährt sich das Mobil angenehm und meist mit weniger als 10 Liter Diesel je 100 Kilometer.

Plus: Günstiger Preis, hohe Zuladung, großer Kühlschrank, komfortables Doppelbett
Minus: Verarbeitung nicht durchgehend befriedigend, Staufachaufteilung fehlt, Beleuchtung ungemütlich, nur zwei Schlafplätze an Bord.

Michael Kirchberger/mid

Technische Daten Forster 682 SBNB:
Basisfahrzeug: Fiat Ducato 2,2 Mjet 115, Länge/Breite/Höhe in Meter: 6,82/2,35/2,85, Leergewicht: 2.828 kg, Gesamtmasse: 3.500 kg, Zuladung: 672 kg, Schlaf-/Sitzplätze: 2/4, Frisch-/Abwasser: 110/90 l, Motor: 2,2-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel, Leistung: 85 kW/115 PS, Verbrauch: 9,4 Liter Diesel/100 km. Preis: ab 42 990 Euro.

Der Artikel "Reisemobil Forster 682 SBNB: Komfort ohne Extras" wurde am 09.02.2016 in der Kategorie Fahrbericht von Michael Kirchberger mit den Stichwörtern Wohnmobil, Fahrbericht, Caravaning, Neuheit, Test-Bericht, Pressevorstellung, Test, Bericht, Kurztest, Vorstellung veröffentlicht.

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