Studien/Concept

Klimawandel: Können E-Autos die Welt retten?

20. November 2015, 12:50 Uhr
Rudolf Huber
Schon heute ist der Transportsektor für 23 Prozent der energiebedingten globalen CO2-Emissionen verantwortlich - die Tendenz ist steil steigend. Wissenschaftler vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) haben jetzt untersucht, wie sich diese Entwicklung umdrehen lässt. Dabei spielt erwartungsgemäß die Elektromobilität eine entscheidende Rolle.

Schon heute ist der Transportsektor für 23 Prozent der energiebedingten globalen CO2-Emissionen verantwortlich - die Tendenz ist steil steigend. Wissenschaftler vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) haben jetzt untersucht, wie sich diese Entwicklung umdrehen lässt. Dabei spielt erwartungsgemäß die Elektromobilität eine entscheidende Rolle.

Die rasante Motorisierung in China, Indien und Südostasien führt nach dem derzeitigen Wissensstand dazu, dass sich der Ausstoß der klimaschädlichen Gase aus Auspüffen aller Art bis 2050 verdoppeln wird. Damit hätten die sowieso schon bescheidenen Ziele der internationalen Klimapolitik mit einer Begrenzung der Erderwärmung auf weniger als zwei Grad keine Chance. Doch die Karlsruher Forscher sind sicher, dass der Transportsektor seine CO2-Emissionen bis 2050 fast halbieren könnte. Doch der Aufwand ist beachtlich. "Erforderlich wären dazu - neben einer Steigerung der Energieeffizienz - vor allem der groß angelegte Wechsel zu Elektroautos und die Förderung sowohl des öffentlichen als auch des nicht-motorisierten Nahverkehrs in den Städten", so das KIT. Teil einer solchen groß angelegten Elektromobilität seien auch Car-Sharing-Konzepte, elektrische Fahrräder und der Schienenverkehr. Effizienzsteigerungen der herkömmlichen Automobilflotte würden nach 2025 schwieriger.

Aufwind bekommt die Elektromobilität laut der Studie durch die "unvorhergesehene Beschleunigung des Rückgangs der Batteriepreise". Deshalb seien die Zukunftschancen besser als die von Biotreibstoffen oder mit Wasserstoff betriebene Motoren. So hat sich der Preis pro Kilowattstunde Strom aus Batterien von rund 1.000 Dollar im Jahr 2007 bis 2014 mehr als halbiert. Die Prognose für das Jahr 2030 liegt bei unter 200 Dollar pro kWh.

Sehr positiv bewerten die Autoren der Studie Infrastruktur-Investitionen etwa für neue Gleise oder Fahrrad-Schnellwege. Ebenfalls hilfreich: Eine Änderung des Verhaltens per Griff in den Geldbeutel der Verkehrsteilnehmer: Wenn etwa in der Innenstadt das Parken teurer, gleichzeitig aber auch der öffentliche Nahverkehr besser ausgebaut würde, könnte das zu einer langfristigen Umstellung weg vom Auto führen.

Der Artikel "Klimawandel: Können E-Autos die Welt retten?" wurde am 20.11.2015 in der Kategorie New Mobility von Rudolf Huber mit den Stichwörtern Studien/Concept, Forschung, Verkehr, Elektroauto, Mobilität, Abgasuntersuchung AU, New Mobility, veröffentlicht.

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