Elektroauto

E-Mobilität: Neue Debatte um „Kaufprämie“

18. November 2015, 17:13 Uhr
Ralf Loweg
In europäischen Ländern wie Norwegen ist die E-Mobilität erst durch Hilfe aus der Politik richtig in Gang gekommen. Viele Experten sind sich einig, dass nur staatliche Anreize den Elektroautos flächendeckend zum Durchbruch verhelfen können. Doch wie sieht es bei diesem strittigen Thema in Deutschland aus? Da hat sich jetzt der Zentralverband des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK) gegen eine sogenannte ''Kaufprämie'' für Elektrofahrzeuge ausgesprochen.

In europäischen Ländern wie Norwegen ist die E-Mobilität erst durch Hilfe aus der Politik richtig in Gang gekommen. Viele Experten sind sich einig, dass nur staatliche Anreize den Elektroautos flächendeckend zum Durchbruch verhelfen können. Doch wie sieht es bei diesem strittigen Thema in Deutschland aus? Da hat sich jetzt der Zentralverband des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK) gegen eine sogenannte "Kaufprämie" für Elektrofahrzeuge ausgesprochen. Die Begründung: Der Staat dürfe sich nicht "zum Steigbügelhalter einer noch nicht wettbewerbsfähigen Technologie machen".

Trotz aller Anstrengungen und Forschungsgelder seien die Hochvolt-Batterien "immer noch zu schwer und zu teuer, die Ladedauer zu lang und die Reichweite der Fahrzeuge zu gering. All das seien Gründe, die derzeit dagegen spreche, dass sich Elektroautos schon in naher Zukunft auf dem Markt durchsetzen könnten, heißt es dazu. Abhilfe könne nachhaltig "nur durch Produktverbesserungen geschaffen werden, nicht durch staatliche Fördermittel mit ihren bekannten Mitnahme- und Strohfeuereffekten."

Vergleiche mit der Abwrackprämie aus dem Jahr 2009 hinkten, betont der ZDK. Damals sei es im Kern schließlich um die Bewältigung einer massiven Wirtschaftskrise gegangen. Auch zwingende Umweltgründe seien nicht ersichtlich, zumal die Ökobilanz von E-Autos je nach Art der Stromerzeugung zumindest zwiespältig ausfalle.
Auch eine Gegenfinanzierung durch eine Erhöhung der Mineralölsteuer lehnt der ZDK ab. Grund: Der Staat kassiere jährlich bereits weit mehr als 50 Milliarden Euro aus mobilitätsbedingten Steuern und Abgaben. Davon werde aber der überwiegende Teil nicht zur dringend notwendigen Sanierung der Verkehrsinfrastruktur verwendet, sondern versickere vielmehr im Staatshaushalt. Diese Steuerlast "zur Gegenfinanzierung einer verfehlten Subvention noch zu erhöhen" sei "nicht akzeptabel".

Der Artikel "E-Mobilität: Neue Debatte um „Kaufprämie“" wurde am 18.11.2015 in der Kategorie New Mobility von Ralf Loweg mit den Stichwörtern Elektroauto, Autokauf, Verkehrspolitik, New Mobility, veröffentlicht.

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