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Sonst noch was? - Geflügeltes, Elektrisches und Skandalöses

4. Oktober 2015, 10:42 Uhr
Günter Weigel/SP-X
Warum trägt Elon Musk keine Armbanduhr? Was hat der Dieselantrieb mit Atomenergie zu tun? Und warum muss sich nicht nur VW entschuldigen? Die wichtigsten Fragen dieser Woche werden nur hier beantwortet.

Nachdem sich der erste Rauch über den Trümmern der VW-US-Dieselstrategie gelichtet hat, wir allerlei neue Vorstände und Top-Manager sehen und im Konzern (hoffentlich) intensiv an Lösungen gearbeitet wird, können wir uns diese Woche und an dieser Stelle wieder weitaus profaneren Dingen zuwenden. Zum Beispiel unserem Lieblingselektroautopionier aus dem sonnigen Kalifornien. Der hatte dieser Tage zur Präsentation des neuen Modell X geladen, wobei es eigentlich nur um den Verkaufsstart des wohl ersten SUV mit hinteren Flügeltüren ging. Sensationell.
Wer einem, wie sonst eher von Apple gewohnten Zeremoniell beiwohnen wollte, konnte sich per Livestream zuschalten und so erfahren, dass Herr Musk zwar jede Menge Visionen in Sachen elektrischer Mobilität hat, aber keine Armbanduhr, die ihm die genaue Zeit anzeigt.
Jedenfalls mussten diejenigen, die ihn unbedingt sehen wollten, 50 Minuten auf seine Ansprache warten. Unsereins hat sich das verkniffen und kann deshalb an dieser Stelle nur aus zweiter Hand berichten. Das dürfte allerdings genügen, um festzustellen, dass man mit einem SUV, welches deutlich sechsstellige Beträge kostet, eher kleine Schrittchen in Sachen massenhafte Verbreitung von E-Autos machen wird. Dabei soll Europa doch anscheinend eine wichtige Rolle spielen. Jedenfalls wurde zwischenzeitlich die Fertigung des Modell S im niederländischen Tilburg eröffnet - mit einer Kapazität von 450 Fahrzeugen pro Woche und Potential für 900 davon. Optimismus nennt man das wohl.
Den verbreitet in Sachen E-Mobilität ja auch immer wieder unsere momentan mit durchaus Wichtigerem beschäftigte Bundesregierung. Zwischen diversen Krisensitzungen in Sachen Flüchtlinge blieb noch Zeit, ein neues Nummernschild für E-Autos zu genehmigen. Die damit einhergehenden Privilegien, wie zum Beispiel kostenloses Parken oder die Nutzung von reinen Busspuren, dürfen nun die Kommunen ausgucken - wenn sie denn Zeit haben. Ob das die Zulassungen in die Höhe treiben wird, wagen wir zu bezweifeln.
Immerhin kletterten die von reinen Batterieautos auf 7.385 Einheiten. Nein, nicht im September, sondern in den ersten neun Monaten insgesamt. Nur im September waren es 929 oder - das klingt eindrucksvoller - 24,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Hybride legten übrigens mit 29,4 Prozent und 2.940 Einheiten im September noch stärker zu und erst die Plug-ins: Plus 160 Prozent! 
Wenn das so weitergeht, muss sich unser geliebter Diesel auf die Dauer doch noch warm anziehen, wobei wir damit nicht in das aktuelle Diesel-Bashing einiger Medien einstimmen wollen. Wenn Spiegel Online Diesel mit Atomkraft vergleicht und beides für gleich tot hält, spricht das ja für sich. Es passt aber zu dem, was wir dieser Tage rund um diese Motorengattung im Allgemeinen und speziell in Verbindung zu VW lesen müssen, wobei die Kollegen bei SPON in Sachen Skandalisierung noch vergleichsweise dezent vorgehen. Andere lassen einer Schlagzeile wegen mal eben den Aktienkurs von BMW abrauschen und - upps - entschuldigen sich dann hinterher für eine Falschmeldung. Also, falls aufgrund dieses Beitrags irgendwo auf der Welt ein Aktienkurs abrutschen sollte, sagen wir jetzt schon mal: `schuldigung! Ganz ehrlich. Sonst noch was? Nächste Woche wieder.

Der Artikel "Sonst noch was? - Geflügeltes, Elektrisches und Skandalöses " wurde am 04.10.2015 in der Kategorie News von Günter Weigel/SP-X mit den Stichwörtern Sonst noch was?, News, veröffentlicht.

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