Sportwagen

In diesem Porsche lebt Steve McQueen weiter

28. September 2015, 10:45 Uhr
Ralf Loweg (vm)
Wenn es um schöne und schnelle Autos geht, hat der Name des legendären Hollywood-Stars Steve McQueen bis heute nichts von seiner Zugkraft verloren. Kürzlich wurde das letzte bestellte Auto des Schauspielers für einen Rekordpreis versteigert: Der Porsche 930 Turbo kam für 1,76 Millionen Euro unter den Hammer.

Wenn es um schöne und schnelle Autos geht, hat der Name des legendären Hollywood-Stars Steve McQueen bis heute nichts von seiner Zugkraft verloren. Kein Wunder: Die rasante und atemberaubende Verfolgungsjagd durch die Straßen San Franciscos im Streifen "Bullitt" hat Film-Geschichte geschrieben. Mehr als 15 Minuten liefert sich Steve McQueen ein Duell mit den bösen Buben - natürlich mit Happy End.

Damals steuerte der Schauspieler einen Ford Mustang. In den meisten Szenen verzichtete er im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen auf ein Double und saß sogar selbst am Steuer. Steve McQueen liebte den Nervenkitzel und die Geschwindigkeit, Rennfahrer-Filme waren seine große Leidenschaft. In dem 1970 gedrehten Film über das berühmte 24-Stunden-Rennen von Le Mans war der Amerikaner nicht nur Hauptdarsteller, sondern auch Co-Produzent. Neben dem Streifen "Grand Prix" von 1966 gilt "Le Mans" als einer der bekanntesten Rennsportfilme.

Steve McQueen führte ein Leben auf der Überholspur. Der Star fuhr leidenschaftlich gerne Motorrad- und Autorennen. Privat stand der Schauspieler auf deutsche Autos. Den letzten Wagen, den der im November 1980 verstorbene Steve McQueen seinerzeit bestellt hatte, war ein Porsche 930 Turbo. Dieser ganz besondere Sportwagen ist erst unlängst in den USA versteigert worden. Allein der Name des ersten Besitzers trieb die Summe nach oben. Wer möchte nicht einmal in seinem Leben in einem Auto sitzen, in dem man einer Legende wie Steve McQueen so nahe ist?

Letztendlich wurde für den Porsche 930 Turbo ein sensationeller Rekordpreis erzielt. Nur zur besseren Einordnung: Ein Exemplar in gutem Zustand liegt selbst ohne Vorgeschichte laut dem Fachmagazin auto motor und sport bei etwa 110.000 Euro. Die Bieterschlacht um den McQueen-Porsche endete schließlich bei 1,95 Millionen Dollar oder umgerechnet 1,76 Millionen Euro - also 15 Mal mehr, als ein vergleichbares Modell normalerweise bringt.
"Dieser Wagen hat eine große Historie - er ist tatsächlich der letzte der McQueen-Cars", sagt Chad McQueen, der Sohn des einstigen Leinwand-Helden. Bei dem Wagen handelt es sich um einen 1976er Porsche 930 Turbo. McQueens Wunschliste für die Sonderausstattung war für einen Hollywood-Stars geradezu bescheiden: Sonnendach, Außenspiegel auf der Beifahrerseite, Sperrdifferenzial und schwarze Sportsitze - das war's auch schon.

Chad McQueen erinnert sich: "Als der Wagen endlich ausgeliefert wurde, konnte ich es kaum erwarten." Warum das denn? "Mein Vater war eine Woche lang weg - und ich öffnete jeden Tag das Garagentor, startete den Motor und fuhr eine Runde." Und diese Probefahrt hatte es in sich: Der aufgeladene Dreiliter-Boxermotor leistete im US-Modell 172 kW/234 PS bei 5.500/min und war der erste Serien-Porsche mit Turbomotor. In Deutschland war der nur 1.195 kg schwere Wagen 260 PS stark und mit 250 km/h Höchstgeschwindigkeit lange Zeit das schnellste Serienauto. In 5,5 Sekunden erreichte der 930 Turbo Tempo 100.

1976 wurden 717 Exemplare in die USA ausgeliefert, insgesamt waren es 1.237, bevor 1977 das Nachfolgemodell mit dem 3,3-Liter-Boxer kam. Ein nicht ab Werk lieferbares Extra hatte sich der Schauspieler auch noch einbauen lassen, einen Schalter am Armaturenbrett, mit dem er die Rückleuchten ausschalten konnte. "Für den Fall, dass er auf dem Highway verfolgt wurde", sagten damals McQueens Freunde.

Ein Teil des Auktionserlöses kommt der Jungenschule "The Boys Republic" in Chino Hills in den USA zu Gute, an die Steve McQueen bis 1946 gegangen war. Durch den Besuch dieser Schule für schwer erziehbare Kinder konnte er eine Gefängnisstrafe umgehen. "Er sagte, dass er ohne die Schule wahrscheinlich bis ans Lebensende im Gefängnis gesessen hätte", erzählt sein Sohn Chad. Manchmal werden in der Traumfabrik Hollywood auch Märchen wahr.

Ralf Loweg

Der Artikel "In diesem Porsche lebt Steve McQueen weiter" wurde am 28.09.2015 in der Kategorie News von Ralf Loweg (vm) mit den Stichwörtern Sportwagen, Oldtimer, Historie, News, veröffentlicht.

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