Verkehr

Toter Winkel: Zweiradfahrer werden oft ausgeblendet

28. August 2015, 15:48 Uhr
Lars Wallerang (vm)
Er ist das Bermuda-Dreieck der Straße: der tote Winkel. In ihm verschwinden Autos und Zweiradfahrer spurlos, aber nur optisch. Bei längerem Aufenthalt an dem blinden Fleck sind Unfälle programmiert. Wie können Autofahrer dieser Falle entkommen?


Er ist das Bermuda-Dreieck der Straße: der tote Winkel. In ihm verschwinden Autos und Zweiradfahrer spurlos, aber nur optisch. Bei längerem Aufenthalt an dem blinden Fleck sind Unfälle programmiert. Der ADAC gibt Tipps zur Crash-Vermeidung.

Rund 15.400 Unfälle mit Personenschaden haben sich laut ADAC im Jahr 2014 zwischen Pkw- und Motorradfahrern ereignet. Eine der typischen Unfallsituationen zwischen Autos und Motorrädern entsteht, wenn beide Fahrzeuge nebeneinander fahren und der Zweirad-Pilot überholen will, während der Autofahrer gleichzeitig die Spur wechselt oder links abbiegt. Auch Wendemanöver von Pkw-Fahrern bergen ein erhöhtes Risiko. In allen Fällen kann sich das vergleichsweise unauffällige Motorrad im toten Winkel des Pkw-Rückspiegels befinden.

Völlig vermeiden lasse sich der tote Winkel nicht, sagen die Experten. Aufgrund der geringeren Größe ist es für Pkw-Fahrer ohnehin schwierig, Biker rechtzeitig wahrzunehmen. Trotzdem können sowohl Auto- als auch Motorradfahrer dazu beitragen, das Risiko zu minimieren.

Motorradfahrer sollten grundsätzlich nicht mit der ungeteilten Aufmerksamkeit anderer Verkehrsteilnehmer rechnen, meinen die Experten. Wer weit vorausschauend fahre, könne kritische Situationen besser und schneller erfassen und im Zweifelsfall bremsbereit sein. Außerdem sollten Motorradfahrer darauf achten, dass sie für Autofahrer gut sichtbar sind und Blickkontakt suchen. Der ADAC empfiehlt deshalb, den toten Winkel neben dem Pkw zu meiden. Besser sei es - wenn möglich - an dem Auto vorbeizufahren oder beim geringsten Zweifel so weit zurückzubleiben, dass man bei einem Spurwechsel oder beim Abbiegen des Pkws nicht gefährdet wird.

Auch Pkw-Fahrer können durch erhöhte Aufmerksamkeit das Risiko von Zusammenstößen senken. Sie sollten sich nicht allein auf die Rückspiegel verlassen. Der Automobilclub rät, sich stets mit einem Schulterblick zu vergewissern, ob Motorräder im Umfeld unterwegs sind. Autofahrer sollten berechenbar agieren, hektische Spurwechsel grundsätzlich vermeiden und vor allem immer rechtzeitig blinken. Schulterblick und Blinken sind laut Straßenverkehrsordnung ohnehin vorgeschrieben.

Der Artikel "Toter Winkel: Zweiradfahrer werden oft ausgeblendet" wurde am 28.08.2015 in der Kategorie News von Lars Wallerang (vm) mit den Stichwörtern Verkehr, Sicherheit, News, veröffentlicht.

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