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Die Maut lebt in Europa

30. Juni 2015, 12:28 Uhr
Walther Wuttke (vm)
Auf europäischen Autobahnen wird kräftig kassiert. Dabei hat jedes Land sein eigenes Geschäftsmodell.


In Deutschland dreht sich die als Infrastrukturabgabe getarnte Maut nach dem Einspruch der EU-Kommission in der Warteschleife - in vielen europäischen Ferienländern gehören die Zahlstellen aber zum Alltag. Dabei können Urlauber leicht zu viel bezahlen, wenn sie die nationalen Vorschriften nicht beachten.

In Frankreich kassieren die Autobahngesellschaften an den Péage-Stationen ab. Entscheidend für die Abgabe ist unter anderem die Fahrzeughöhe. Für Dachboxen gelten diese Regeln nicht, doch ist es möglich, dass die elektronischen Zahlstellen falsch messen und zu viel Maut kassieren. Daher sollte man die Quittung sofort kontrollieren und im Zweifel beim Personal der Zahlstelle reklamieren.

Italien kassiert wie Frankreich eine streckenabhängige Gebühr auf Autobahnen. Um in beiden Ländern lange Wartezeiten an den Zahlstellen zu vermeiden, kann man einen elektronischen Transponder kaufen, sodass die Maut elektronisch ohne lange Wartezeiten abgerechnet wird.

Beim Grenzübertritt nach Österreich muss das sogenannte Pickerl unbedingt an der Windschutzscheibe kleben, will man hohe Strafzahlungen vermeiden. Als Kontrollmaßnahme leitet die Polizei schon mal den Verkehr über einen Autobahnparkplatz um, nimmt dafür lange Staus in Kauf und kassiert bei Mautmuffeln kräftig ab. Neben der Maut für Autobahnen verlangen die Österreicher auch für ausgewählte Tunnel- und Passstrecken (wie zum Beispiel die Europabrücke am Brenner) eine zusätzliche Gebühr.

Am einfachsten geregelt ist die Maut in der Schweiz. Um die Autobahnen (einschließlich Tunnel und Pässe) benutzen zu dürfen, ist der Kauf einer Vignette (40 Franken) notwendig. Im Vergleich zum restlichen Europa ist das fast schon ein Sonderangebot.

Slowenien verlangt für alle Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen auf dem rund 530 Kilometer langen Autobahnnetz und für einige Schnellstraßen eine monatliche Gebühr von stolzen 30 Euro. Für Modelle, die an der Vorderachse mehr als 1,30 Meter Höhe messen, werden 60 Euro fällig. Wohnmobile fallen dabei allerdings in die günstigere Kategorie.

Die Höhe der Maut für Autobahnen und Schnellstraßen in Polen hängt vom Betreiber ab. Das polnische Autobahnnetz teilt sich in staatliche und private Strecken auf. Die Maut für einen Pkw schwankt daher je nach Betreiber und Strecke zwischen umgerechnet 2,96 und 4,32 Euro . Auch in Polen kann die Zahlung über einen Transponder an der Windschutzscheibe geregelt werden.

Portugal ist beim Bezahlen allen anderen Ländern einen Schritt voraus. Auf den meisten Strecken wird die Maut elektronisch kassiert. Bei der Übernahme eines Mietwagens, so die ARAG-Experten, müssen Touristen daher darauf achten, dass der Transponder vorhanden ist. Der Hinweis "Electronic toll only" weist auf die elektronische Kassenfunktion hin. Touristen, die mit dem eigenen Auto einreisen, können zwischen zwei Zahlmethoden wählen.

Bei "Easy Toll" registriert das erste angesteuerte Zahlgerät das Kennzeichen und die Kreditkarte für 30 Tage und bucht die Gebühren vom Kreditkartenkonto ab. Zusätzlich ist eine Bearbeitungsgebühr von 60 Eurocent fällig. Die Gebühr wird auch fällig, wenn man eine Prepaid-Karte mit einem Guthaben von 5 bis 40 Euro kauft. Kurz vor Ende des eingekauften Kapitals erhält der Kunde eine Warnung auf sein Handy.

Walther Wuttke

Der Artikel "Die Maut lebt in Europa" wurde am 30.06.2015 in der Kategorie News von Walther Wuttke (vm) mit den Stichwörtern Maut, Urlaub, News, veröffentlicht.

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