Facelift

Kia Picanto: Kosmetik für den Kleinen

27. Mai 2015, 14:54 Uhr
Rudolf Huber (vm)
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Kia hat dem kleinen Picanto eine Rundum-Überholung spendiert. Der Kleinstwagen des Modelljahres 2016 hat sich vor allem optisch deutlich verändert. Der Picanto steht ab 9 550 Euro beim Händler.


Kia hat dem kleinen Picanto eine Rundum-Überholung spendiert. Die Kleinstwagen des Modelljahres 2016, die noch im Mai zu den Händlern kommen, haben sich vor allem optisch deutlich verändert. Von der typischen "Tigernase" bis hin zum sehr akzentuierten Heck soll der Picanto signalisieren, dass er gereift und erwachsener geworden ist. Die Preisliste startet bei 9 550 Euro.

Nach wie vor ist die Überarbeitung der zweiten Picanto-Generation, die 2011 eingeführt wurde, als Drei- und als Fünftürer zu haben, der Aufpreis für die zusätzlichen Öffnungen liegt bei 450 Euro. Das Raumangebot ist für ein nur 3,60 Meter langes Gefährt gut. Auch auf der Rückbank sind zumindest zwei Erwachsene gut aufgehoben. Die Bedienung des Kleinen ist völlig problemlos, die Schalter und Hebel sind mühelos erreichbar. Dass man in der automobilen Basis unterwegs ist, ist an den Materialien im Innenraum deutlich zu erkennen. Auch wenn Kia vollmundig von einer "für diese Klasse ungewöhnlich hohen Materialqualität" spricht, können weder die neuen Chromapplikationen, noch die feineren Türverkleidungen oder die Einfassung des Audiosystems verhehlen, dass beim Picanto ganz genau kalkuliert wurde.

Zu haben ist der überarbeitete Picanto in den drei Ausstattungsstufen Attract, Edition 7 und Spirit. Die Basis ist nicht wirklich üppig ausgestattet, eine Klimaanlage etwa fehlt genauso wie ein Radio. Unter 10 000 Euro dürfte wohl kaum ein Auto vom Hof des Händlers fahren.

In der höherwertigen Variante ist dann natürlich zum Teil gegen Aufpreis alles drin, was heutzutage verlangt wird; neben der Klimatisierung etwa die Zentralverriegelung, die elektrisch einstellbare und beheizbare Spiegel, das Multifunktionslenkrad oder der Navigationsbildschirm und die Rückfahrkamera plus Chrom an Kühler und Alufelgen. Sogar ein beheizbares Lenkrad gibt es. Das "Sports-Pack" für die Version Spirit mit dem 1,2-Liter-Motor wertet den Fronttriebler obtisch noch zusätzlich auf.

Die Motoren mit 1,0 und 1,2 Liter Hubraum wurden beim Facelift überarbeitet und erfüllen jetzt die Abgasnorm Euro 6. Der Basisbenziner mit drei Zylindern und einer Leistung von 48,5 kW/66 PS läuft erfreulich ruhig und macht den Kleinen, wenn er ordentlich gedreht wird, durchaus munter. Die 14,6 Sekunden für den Standardsprint auf 100 und die Spitze von 158 km/h sind zwar nicht spektakulär - aber für einen Stadtflitzer absolut ausreichend. Das Fahrwerk hat mit der gebotenen Dynamik jedenfalls keine Probleme, es zeigt sich in schnellen Kurven stabil, die weich abgestimmte Lenkung sorgt zusammen mit dem kleinen Wendekreis von 9,6 Metern für besonders einfache Einpark-Manöver.

Deutlich erwachsener fühlt sich der 1.2 Liter-Benziner mit vier Zylindern und 63 kW/85 PS an, der subjektiv etwas geräuschvoller zu Werke geht als der kleiner Motor. Er ist in 11,9 Sekunden auf 100 und wird maximal 175 km/h schnell, ist also auch mal für längere Strecken geeignet. Laut EU-Norm verbraucht er 4,7 Liter, 0,2 Liter mehr als der Dreizylinder.

Dritter im Bunde ist die LPG-Version des Picanto. Der Tank für den Autogas-Antrieb sitzt in der Reserveradmulde des Kofferraums und verkleinert das normalerweise 200 Liter große Gepäckabteil um rund 50 Liter. Per Taste am Armaturenbrett wird zwischen den Treibstoffen gewechselt, der Normverbrauch an Autogas liegt bei 6,0 Litern pro 100 Kilometer, der Tank fasst 27 Liter. Rein theoretisch sind also mit dem LPG-Picanto gut 1000 Kilometer am Stück möglich. Der Aufpreis für die ab Werk verbaute Gasanlage in Höhe von 1200 Euro lässt sich laut Kia angesichts des günstigen Gaspreises innerhalb von 60 000 Kilometern wieder hereinfahren. Allerdings ist das für einen Kleinstwagen im Normalfall eine Angelegenheit von mehreren Jahren.

Unterm Strich kommt der Picanto nach der Überarbeitung erwachsener und ausgereifter daher, die Optik ist natürlich Geschmackssache, passt aber gut zum Gesamtanspruch der Koreaner, die ihren Kleinsten gegenüber der starken Konkurrenz etwa in Form des Hyundai i10 oder des Toyota Aygo besser aufstellen wollen.

Bewertung:
Plus: Sparsamer, relativ flotter Antrieb, gutes Platzangebot, unproblematisches Fahrverhalten
Minus: Sonderausstattungen nicht mit allen Versionen kombinierbar.

Rudolf Huber/mid

Technische Daten: Kia Picanto 1.0 Edition 7:
Fünftüriger Kleinstwagen; Länge/Breite/Höhe/Radstand in Metern: 3,60/1,60/1,48/2,39, Leergewicht: 930 kg, Zuladung: 470 kg, Kofferraumvolumen: 200 l bis 870 l, Tankinhalt: 35 l, Preis: ab 10 440 Euro.

Motor: Dreizylinder-Benziner, Hubraum: 998 ccm, Leistung: 49 kW/66 PS bei 5 500/min, max. Drehmoment: 95 Nm bei 3 500/min, Höchstgeschwindigkeit: 158 km/h, 0 bis 100 km/h: 14,6 s, Normverbrauch: 4,5 l/100 km, CO2-Ausstoß: 105 g/km, Fünfgang-Handschaltung, Frontantrieb.

Der Artikel "Kia Picanto: Kosmetik für den Kleinen" wurde am 27.05.2015 in der Kategorie Fahrbericht von Rudolf Huber (vm) mit den Stichwörtern Pkw, Facelift, Präsentation, Test-Bericht, Pressevorstellung, Test, Bericht, Kurztest, Vorstellung veröffentlicht.

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