Verkehrssicherheit

Test: Kein Auto-Kindersitz schafft "sehr gut"

27. Mai 2015, 13:09 Uhr
Ralf Loweg (vm)
Der Kindersitz im Auto wird zum Schleudersitz: Das ist sicher der Albtraum aller Eltern. Doch nach einem aktuellen Test von Stiftung Warentest und dem ADAC dürften jetzt die Alarmglocken schrillen.


Der Kindersitz im Auto wird zum Schleudersitz: Das ist sicher der Albtraum aller Eltern. Doch nach einem aktuellen Test von Stiftung Warentest und dem ADAC dürften jetzt die Alarmglocken schrillen. Denn keines der 23 getesteten Modelle schaffte die Note "sehr gut". Dafür sind gleich vier Kindersitze mit "mangelhaft" durchgefallen. Beim Modell Hauck Varioguard für 249 Euro löste sich sogar die Sitzschale von der Basis ab. Das hätte im Ernstfall fatale Folgen ergeben: Denn bei einem Verkehrsunfall würde das Kind gegen den Vordersitz knallen. "Das Kind hätte sich in jedem Fall verletzt", sagt Melanie Mikulla vom ADAC.

Die anderen drei Modelle Casualplay Sono Fix (330 Euro), Simple Parenting Doona & Isof. Base (460 Euro) und Simple Parenting Doona (330 Euro) bekamen "mangelhaft", weil die Prüfer Schadstoffe feststellten. Sie enthalten demnach erhöhte Mengen an polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen, die über die Haut in den Körper gelangen können, oder Naphthalin, das vermutlich Krebs erzeugen kann.

Immerhin 14 Sitze schnitten mit "gut" ab. Unter den besten drei Modellen sind zwei Sitze von Cybex, der Solution M zum Preis von 150 Euro und der Solution M-fix für 180 Euro, sowie der Britax Römer Kidfix SL SICT für 159 Euro. Ebenfalls "gut" erhielt der im Test preisgünstigste Kindersitz: der Heyner Maxi Protect Aero für 80 Euro.

Und wie genau wurde bewertet: Die Prüfer testeten die Sitze auf Sicherheit, Bedienung, Ergonomie und Schadstoffgehalt. Bei der Sicherheitsprüfung wurden die Modelle in einen Fünftürer bugsiert. Der Frontalaufprall erfolgte mit 64 km/h, der Seitenaufprall mit 50/km. Der Test wurde grundsätzlich unter verschärften Bedingungen durchgeführt, erklärt Melanie Mikulla. "Ein Sitz muss herausragend sein, um die Bestnote zu erreichen." Die Eltern sollten jetzt jedoch nicht panisch werden, wenn kein Modell die Tester vollkommen überzeugte, so die ADAC-Sprecherin.

Beim Kauf eines Kindersitzes sollten Eltern am besten ihr Kind und das Fahrzeug mitnehmen, rät der ADAC. So lassen sich an Ort und Stelle Vor- und Nachteile schnell herausfinden. "Wichtig ist, dass der Sitz gut im Auto befestigt wird und der Gurt eng am Körper liegt", sagen die Experten. Mit der richtigen Auswahl ist es aber nicht getan: "Der beste Kindersitz ist keine Sicherheitsgarantie." Eltern müssen daher im Alltag aufmerksam bleiben. Vor jeder Fahrt ist laut Mikulla darauf zu achten, dass das Kind ausreichend gesichert ist.

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