News

Die „Slow Zones“ stehen vor ihrem Start in die DTM

18. Mai 2015
Redaktion
In der DTM wird derzeit eine Regelneuheit schwer diskutiert: Die sogenannten „Slow Zones“ könnten noch in der laufenden Saison Einzug halten und stoßen dabei auf Lob und Kritik zu gleichen Teilen.

In der DTM wird derzeit eine Regelneuheit schwer diskutiert: Die sogenannten „Slow Zones“ könnten noch in der laufenden Saison Einzug halten und stoßen dabei auf Lob und Kritik zu gleichen Teilen. Die Slow Zones sollen das Safety Car ersetzen. Nach dem erfolgreichen Test sollen nun die entsprechenden Bereiche der Strecke mit gelben Linien gekennzeichnet werden, wo der Fahrer dann auf die Bremse gehen und ein Überholverbot beachten muss. Doch genau hier treten auch zahlreiche Probleme auf: Die DTM-Fahrer befürchten eine steigende Zahl an Auffahrunfällen durch abruptes Abbremsen des Vordermannes...

Die DTM befindet sich im Wandel

Neues Rennformat und neue Regeln: Es ist unübersehbar, dass sich die DTM derzeit in einem Umbruch befindet. Dieser wird natürlich auch für Verbesserungen hinsichtlich der Strecken- und Rennsicherheit genutzt. Die Slow Zones sollen durch definierte Bereiche auf der Rennstrecke mit festgelegter Höchstgeschwindigkeit die Sicherheit für die Fahrer erhöhen. Sie gelten immer dann, wenn ein Zwischenfall verzeichnet wurde, zu welchem bislang das Safety Car beordert wurde. Die Slow Zones wurden während des Trainings zum Saisonauftakt in Hockenheim bereits getestet und sollen nun eventuell bereits an den kommenden Rennwochenenden eingesetzt werden. Vorerst jedoch nur als Testphase, um potenzielle Probleme beheben und eine sichere Lösung finden zu können.

Wofür die Slow Zones?

Nun mag sich jedoch die Frage aufdrängen, wofür die Slow Zones gut sein sollen, wenn die Intervention des Safety Cars bislang doch stets reibungslos funktionierte? Dazu gilt es, einmal die Fans des DTM-Rennsports zu befragen. Vor allem die männliche Zielgruppe beschwert sich immer wieder, dass der Einsatz des Safety Cars die Spannung aus dem Rennen nehme und zudem das Ergebnis verfälsche. Dabei gehe die Action auf der Strecke verloren, so ein junger Fan, der die DTM Tickets für ein Wochenende geschenkt bekommen hatte. Die geplante Regelung soll diesem Problem nun eine Lösung bieten, indem die Slow Zones eine einheitliche Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h festsetzen, wenn es in dem entsprechenden Bereich zuvor einen Zwischenfall gegeben hat. Im restlichen Kurs hingegen kann weiterhin frei gefahren werden. Dadurch wird, ungleich des Einsatzes mit dem Safety Car, nicht das komplette Feld künstlich zusammengeführt und die Spannung bleibt erhalten. So soll die DTM auch für jüngere Fans wieder spannender werden und die TV-Quoten könnten wieder steigen.

Fahrer befürchten Auffahrunfälle

Doch jetzt üben vor allem die Fahrer selbst Kritik an dem neuen System. Das Problem liege darin, dass sie stark abbremsen müssen, wenn eine Zone beginnt. Das dahinter liegende Auto jedoch hat die Zone dann noch nicht erreicht und fährt mit voller Geschwindigkeit weiter. Als im vergangenen Jahr ein ähnliches System in der Formel 1 getestet wurde, beschwerten sich zahlreiche Piloten hinterher über die Gefahr eines Auffahrunfalls. „Das Problem ist, dass du stark abbremsen musst, wenn eine Zone beginnt, während das Auto hinter dir noch nicht bremsen muss. So kannst du potenziell getroffen werden, wenn du die Geschwindigkeit verringerst", so Audi-Pilot Miguel Molina laut einem Artikelbericht. Es gilt jetzt also, Möglichkeiten zur Verringerung dieses Risikos zu finden. Hierfür sollen die Slow-Zone-Bereiche so sinnvoll wie möglich eingeteilt und die Sektoren mit den Fahrern abgesprochen werden. Das heißt, dass die Slow Zones an jenen Stellen gesetzt werden, wo der Fahrer ohnehin vom Gas gehen muss, sprich in Bremszonen oder kurz vor dem Scheitelpunkt einer Kurve. Den Beginn eines Slow-Zone-Bereiches auf eine Gerade zu setzten, mache laut Manuel Reuter allemal keinen Sinn, da hier 250 km/h gefahren werden. Der DTM-Sprecher hält die Regelung für eine sehr faire Alternative zum Safety Car, da sie für alle Fahrer gleichermaßen gelte und auch für den Zuschauer sehr verständlich sei. Das Racing werde nicht mehr länger durch Safety Cars kaputt gemacht. Nun sei es an der Zeit, das System zu 100 Prozent funktionell zu machen und Lösungen für die aufgekommenen Probleme zu finden. Dafür werden die Tests an den kommenden Wochenenden im Rennen fortgeführt.

Wie funktioniert eine Slow Zone?

Um die Gefahr eines Auffahrunfalles zu vermeiden, werden die Fahrer rechtzeitig auf eine aktive Slow Zone aufmerksam gemacht. Dafür kommen verschiedene Warnungen zum Einsatz, zum Beispiel direkt im Dashboard des Autos sowie auch außerhalb durch Lichter- und Fahnenanzeigen auf der Strecke. Möglich wären zudem akustische Signale im Cockpit. Eine gelb markierte Linie zeigt dann deutlich sichtbar an, wo genau eine Slow Zone beginnt und endet. Das System funktioniert dabei ähnlich der Regelung zur Einfahrt in die Boxengasse. Mittels Speed-Limiter muss der Fahrer umgehend vom Gas gehen, sobald er die Slow Zone erreicht. Tut er das nicht oder ist er weiterhin zu schnell, erhält er eine Strafe.

Einsatz am Hockenheimring

Am 4,574 km langen Kurs des Hockenheimrings wurden bislang insgesamt fünf Slow Zones eingerichtet. Allerdings soll das Safety Car zumindest zu Beginn nicht komplett ersetzt werden. Die Slow Zones dienen als Alternative. Je nach Situation kommt dann stets die sinnvollere Möglichkeit zum Einsatz. Wenn das System funktioniert, rechnet die DTM mit einem dauerhaften Einsatz. Der Hockenheimring dient dabei, wie bereits in der Vergangenheit, als Schauplatz für neue Entwicklungen im DTM-Rennsport.

Der Artikel "Die „Slow Zones“ stehen vor ihrem Start in die DTM" wurde am 18.05.2015 in der Kategorie News von Redaktion mit den Stichwörtern Die „Slow Zones“ stehen vor ihrem Start in die DTM, News, veröffentlicht.

Weitere Meldungen

23. April 2024

Opel Grandland 2024: Ein Plus an Größe und Technik

Opel macht die Bühne frei für die zweite Generation des Opel Grandland, der optisch und technisch zugelegt hat und ...