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Fahrbericht: Ford macht den dicken (S)-Max

27. April 2015, 00:26 Uhr
Martina Göres (vm)
Im September startet die zweite Generation des 4,81 Meter langen Ford S-Max zu Preisen ab 30 150 Euro.

Im September startet die zweite Generation des 4,81 Meter langen Ford S-Max zu Preisen ab 30 150 Euro. Das Fahrzeug kommt mit neuem Design, zahlreichen Assistenzsystemen und auf Wunsch erstmals auch mit Allradantrieb und einem neuen Bi-Turbo-Diesel auf den Markt. 2006 hatte Ford der siebensitzigen Großraumlimousine Galaxy den sportlichen S-Max zur Seite gestellt. Bisher entschieden sich in Deutschland rund 111 000 Kunden für den Fünf- bis Siebensitzer.

Die Optik des neuen Sport-Vans wird durch den großen Trapez-Kühlergrill, scharf gezeichnete Frontleuchten - auf Wunsch als adaptive LED-Scheinwerfer mit automatischer Fernlichtanpassung - und die weiter nach hinten gerückte A-Säule betont. Der S-Max kommt insgesamt schnittiger daher als sein Vorgänger. Gemeinsam mit dem für Anfang nächsten Jahres avisierten Galaxy basiert er auf der Plattform des neuen Mondeo.

Innen haben sich die Kölner um eine klarere Design-Sprache bemüht und die Anzahl der Schalter und Bedienelemente stark reduziert. Schick und aufgeräumt ist die schlanke und freischwebend wirkende Mittelkonsole. Die im Interieur verwendeten Materialien fassen sich gut an und sehen auch so aus - mit einer Ausnahme: den unverkleideten, mit Schmierfett behafteten Schienen, in denen die vorderen Sitze elektrisch zurückfahren. Vielleicht findet Ford hier bis zum Marktstart noch eine elegantere Lösung.

Viel Platz gibt es für Passagiere und Gepäck: Trotz der abfallenden Dachlinie herrscht auch auf den drei Einzelsitzen im Fond ausreichend Kopffreiheit, die dritte Sitzreihe (950 Euro Aufpreis) taugt aber eher für Kinder oder für kurze Strecken. Die verbesserte Easy-Entry-Funktion, bei der die Sitze der zweiten Reihe mit einem Griff nach vorn gleiten, erleichtert den Zustieg nach hinten sehr. Per Knopfdruck lassen sich die Sitzlehnen der zweiten und dritten Reihe einzeln nach vorne klappen und geben so eine riesige ebene Ladefläche frei. Bis zu 2 200 Liter Gepäck kann der große Van aufnehmen.

Neue Assistenzsysteme ziehen - teilweise als Pakete zusammengefasst - in den S-Max ein. Als erstes Ford-Modell kann er mit adaptiver Geschwindigkeitsregelanlage mit intelligentem Geschwindigkeitsbegrenzer ausgestattet werden - Knöllchen wegen zu schnellen Fahrens könnten damit der Vergangenheit angehören. Das System gleicht das voreingestellte Tempo mit den Informationen der Verkehrsschilderkennung ab. Bei Überschreiten eines Tempolimits fährt das Motormoment spürbar zurück, es wird aber nicht gebremst, und der Fahrer kann die Funktion mit einem kräftigen Druck aufs Gaspedal auch überstimmen. Als erstes Fahrzeug seiner Klasse verfügt der S-Max auf Wunsch über eine Frontkamera, die ein 180 Grad-Weitwinkelbild auf das Multifunktionsdisplay im Cockpit überträgt - sehr angenehm an schlecht einsehbaren Kreuzungen. Kurz nach dem Marktstart kann der Sport-Van gegen 500 Euro Aufpreis auch mit einer adaptiven, geschwindigkeitsabhängigen Lenkung bestellt werden. Bei niedrigem Tempo werden schon kleine Lenkbewegungen in große Bewegungen der Vorderräder umgesetzt, bei hohen Geschwindigkeiten ist es genau umgekehrt.

Zwei Ecoboost-Turbobenziner und vier Diesel bilden die Antriebspalette. Bisher entschieden sich rund 80 Prozent aller Kunden für einen Selbstzünder. Der 1,5-Liter-Otto leistet 118 kW/160 PS, der Zweiliter-Motor 176 kW/240 PS. Der Zweiliter-Diesel bietet die drei Leistungsstufen mit 88 kW/120 PS, 110 kW/150 PS und 132 kW/180 PS. Topmotor im S-Max ist der kraftvolle Bi-Turbo-Diesel mit zwei Liter Hubraum und 154 kW/210 PS für 40 250 Euro. Er kommt zeitgleich auch in den Mondeo. Die Diesel mit 110 kW und 132 kW können gegen 2 000 Euro Aufpreis erstmals mit Allradantrieb geordert werden.

Der stärkere der beiden Selbstzünder ist mit dem sehr harmonisch schaltenden Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe PowerShift kombiniert. Wir fuhren den S-Max mit diesem Motor, mit Frontantrieb und knackiger Sechsgangschaltung und waren überrascht, wie flüsterleise der gut gedämmte Lademeister daherkommt. Der Durchschnittsverbrauch von 7,6 Liter liegt zwar um 2,6 Liter über dem Normverbrauch, ist aber angesichts der sportlichen Fahrleistungen noch in Ordnung, Die Federung ist straff abgestimmt, ohne hart zu wirken. Die neue, aus dem Mondeo stammende Integrallenker-Hinterachse bügelt Fahrbahnunebenheiten gut weg. Langstrecken sind das Metier des neuen S-Max, aber auch kurvige Landstraßen machen mit ihm viel Spaß.

Martina Göres/mid

Plus: viel Platz für Passagiere und Gepäck, flexibles Sitzsystem, dynamische Fahrleistungen
Minus: unverkleidete Sitzschienen

Technische Daten Ford S-Max 2,0 TDCi
viertürige, fünf- bis siebensitzige Großraumlimousine
Länge/Breite/Höhe/Radstand in Metern: 4,77/1,92/1,66/2,85; Leergewicht 1 734 kg, zul. Gesamtgewicht 2 505 kg, , Kofferraumvolumen: 282 bis 2 200 l, Wendekreis: 11,6 Meter; Anhängelast: 2 000 kg; Tankinhalt: 70 l, Preis: ab 34 200 Euro.

Motor: Vierzylinder-Turbodiesel, Hubraum: 1 997 ccm; Leistung: 132 kW/180 PS bei 3 750/min; maximales Drehmoment:400 Nm bei 2 000 - 3 250/min; Höchstgeschwindigkeit: 211 km/h, 0 bis 100 km/h: 9,7 Sekunden, Normverbrauch: 5,0 l/100 km, CO2-Ausstoß: 129 g/km, Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe, Frontantrieb

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