Fahrbericht

Test: Audi TT Coupé - Schickes Schnuckelchen mit Showtalent

26. März 2015, 14:22 Uhr
Elfriede Munsch/SP-X
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Der Audi TT kann vieles: schön aussehen, schnell und spritzig fahren, den Spieltrieb ausleben. Und wie eh und je gibt es schicke Taschenablagen.

Der Audi TT gehört sowohl zu stilsichersten als auch bekanntesten Fahrzeugen im deutschen Autoangebot. Der mittlerweile in der dritten Generation erhältlich Sportler besticht durch seine seit seinem Debüt im Jahr 1998 nur behutsam veränderten prägnanten Formen mit hohem Wiedererkennungseffekt. Das während der Testwochen oft gehörte ,,Das ist doch ein TT", war selten ein Frage, sondern meistens eine Feststellung. Unser Testauto kam als 2,0-Liter-TFSI und Allradantrieb vorgefahren. Knapp 40.000 Euro sollte man dafür mindestens investieren wollen. 

Der TT sieht einfach gut aus, ein richtiges Schnuckelchen auf vier großen auffälligen 18-Zoll-Rädern (S-Line-Paket). Wenn es auch bei der knackigen mit dem flachen Kuppeldach sowie den wuchtigen Kotflügeln in der dritten Auflage auf dem ersten Blick nicht viele Veränderungen gegeben hat, so fallen beim näheren Hinsehen natürlich Unterschiede auf. Diese betreffen weniger die zur zweiten Generation fast unverändert geblieben Abmessungen (4,18 Meter lang, 1,83 Meter breit), sondern vielmehr gestalterische Feinheiten. So wirkt die Front nun etwas aggressiver und kantiger, erinnert mit seinen großen Lufteinlässen sowie dem trapezförmigen Kühlergrill an den großen Sportwagenbruder R8.

Nicht zu vergessen: die Scheinwerfer. Die Audi-Ingenieure haben ja dank LED-Technologie schon lange ein feines Händchen bei der Licht-Inszenierung. Beim TT ist das Variantenspiel noch größer geworden. Gegen Aufpreis von 2.140 Euro kommt jetzt LED-Matrix-Licht zum Einsatz. Damit kann man nachts ständig mit Fernlicht fahren. Erfasst die Frontkamera Gegenverkehr oder vorausfahrende Fahrzeuge, blenden die LED-Matrix-Scheinwerfer das Fernlicht nur in Teilbereichen aus, so dass die anderen Fahrzeuge nicht gestört werden. Die Umgebung herum ist weiterhin gut ausgeleuchtet. Für Vielfahrer in nächtlicher Mission ist das sicherlich eine gute Sache.

Dass der Radstand um knapp vier Zentimeter auf nun 2,51 Meter zugelegt hat, gehört ebenfalls zu den Merkmalen, die man nicht beim Betrachten registriert, dafür aber beim Platznehmen im vorderen Bereich zu schätzen weiß. Fahrer- und Beifahrer genießen den gestiegen Raumzuwachs. Nur hinten geht es mehr als beengt zu. Die hinteren zwei Sitzchen taugen wie gehabt nur als Handtaschen- oder Mantelablage.

Ansonsten besticht der TT durch sein schickes Interieur. Die komfortablen Sportsitze, schönen Alu-Applikationen sowie hochwertigen Kunststoffe fallen sofort auf. Neu und gut gelungen: Die Regelung der Klimaanlage oder der Sitzheizung ist jetzt in den Lüftungsdüsen integriert. Ganz großes Unterhaltungskino mit Showeffekt bietet das neue virtuelle Cockpit. Der 12,3 Zoll große Bildschirm hinter dem abflachten Sportlenkrad kann per Lenkradknopf individuell konfiguriert werden: entweder ganz klassisch mit Blick auf großen Drehzahlmesser und Tacho oder man rückt die Verbrauchsangabe oder die Telefonnummern aus seinem Smartphone in den Mittelpunkt. In Verbindung mit dem 2.490 Euro teuren Navigationssystem wird der Monitor zur großen animierten Karte, Tacho und Drehzahlmesser sind dann verkleinert am Bildschirmrand.

Bei allen netten Konfigurationsspielerein: Am besten und sichersten für den Führerschein lässt man den Tacho groß und gut ablesbar im Bildschirm. Schließlich will der TT nicht nur spielen, sondern fahren. Die 169 kW/230 PS des 2,0-Liter-Vierzylinders stürmen munter los, man erreicht die 100 km/h-Marke schneller als man meint (Achtung Tacho!). Der Quattro genannte Allradantrieb sowie das Sechsgang-DSG agieren unauffällig souverän im Hintergrund. Das Fahrwerk und die direkte Lenkung lassen sowohl Straßenunebenheiten als auch Kurven so unaufgeregt und dabei gleichzeitig so kartmäßig bewältigen, dass man vor lauter Fahrfreude immer wieder den Blick auf den Tacho richten sollte, um mit den Regeln der Verkehrsordnung im Einklang zu bleiben. Auf der Autobahn lässt sich dagegen das Gefühl von satter Power unter der Motorhaube genießen. Man kann schnell fahren oder es aber gelassen angehen. Letzteres hilft - und das ist keine Überraschung - den Treibstoffverbrauch in Grenzen zu halten. Der Normwert von 6,4 Litern war allerdings auch bei entspannter Fahrweise nicht ansatzweise zu erreichen. Im Mittel flossen 8,9 Liter durch die Leitungen. Apropos Tanken: Schön ist der Tankdeckel, der im Stil des ersten TT gestaltet ist.

Ab 39.500 Euro wartet das Audi TT Coupé in der Testversion auf die zahlungswillige Kundschaft. Auch wenn das Fahrzeug schon ab Werk ordentlich ausgestattet ist, animiert die Preisliste doch zu weiterem Häkchensetzen. Neben den im Text vermerkten Extras, waren das beim Testfahrzeug unter anderem das S-Line Paket für innen und außen für 1.500 und 2.490 Euro. Unbedingt mit Bord sollten die Verkehrszeichenerkennung für 150 Euro sowie die Parksensoren für 400 Euro. Der TT mit seinen breiten Kotflügeln ist zwar nur 4,18 Meter lang - die Übersicht nach hinten ist aber eher mäßig. Und wer möchte schon auf unschöne Beulen angesprochen werden.
Audi TT Coupé - Technische Daten
zweitüriges 2+2-Sportcoupé, Länge: 4,18 Meter, Breite: 1,83 Meter (1,97 Meter mit Außenspiegeln), Höhe: 1,35 Meter, Radstand: 2,51 Meter, Kofferraumvolumen: 305 Liter
 
2,0-Liter-TFSI, 169 kW/230 PS, Allrad, Sechsgang-DSG, maximales Drehmoment: 370 bei 1.600 - 4.300 Nm U/min, Vmax: 250 km/h, 0-100 km/h: 5,3 s, Durchschnittsverbrauch: 6,4 l/100 km, CO2-Ausstoß: 149 g/km, Effizienzklasse: D, Abgasnorm: Euro 6, Testverbrauch: 8,9 Liter,
Preis ab: 39.500 Euro
 

Audi TT Coupé - Kurzcharakteristik
Alternative zu: Toyota GT86, VW Scirocco R, Porsche Cayman
Sieht gut aus: ja, richtig schnuckelig
Passt zu: Singles ohne großen Anhang

Der Artikel "Test: Audi TT Coupé - Schickes Schnuckelchen mit Showtalent" wurde am 26.03.2015 in der Kategorie Fahrbericht von Elfriede Munsch/SP-X mit den Stichwörtern Test: Audi TT Coupé, Test-Bericht, Pressevorstellung, Test, Bericht, Kurztest, Vorstellung veröffentlicht.

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