Messe

Spannende Zeiten bei Volkswagen

3. März 2015, 11:14 Uhr
Walther Wuttke (vm)
In der Nacht bevor die Hüllen fallen und die Neuheiten auf den Ständen des Genfer Automobilsalons glänzen, bittet Volkswagen zum traditionellen Konzernabend, präsentiert Neuheiten und stellt Design-Übungen vor.

In der Nacht bevor die Hüllen fallen und die Neuheiten auf den Ständen des Genfer Automobilsalons glänzen, bittet Volkswagen zum traditionellen Konzernabend, präsentiert Neuheiten und stellt Design-Übungen vor. Die sollen zeigen, in welche Richtung sich die Formensprache der Konzern-Produkte in den kommenden Jahren entwickeln werden. Den Auftakt machte in diesem Jahr Porsche mit dem maximal 295 km/h schnellen Cayman GT4, mit dem die GT-Familie um ein weiteres Mitglied gewachsen ist. "Und sie wird weiter wachsen", so Porsche-Chef Müller.

Seat, lange Zeit das Mauerblümchen im VW-Markenverbund, nutzte den Abend, um seinen SUV zu präsentieren, der im kommenden Jahr auf den Markt rollen wird. Das noch unter dem sperrigen Namen "20V20" firmierende Modell wird im kommenden Jahr als Serienmodell auf den Markt rollen, und es bleibt zu hoffen, dass die aktuelle Formensprache der Studie von der Serienversion in großen Teilen übernommen wird. Wie die aktuellen Modelle trägt der 20V20 zur Emotionalisierung der Marke bei und passt sich mit seinem Design in die von Ibiza bis Leon vorgegebene Formensprache an. "Wir leonisieren die Marke", erklärte Seat-Vorstandschef Stackmann die Strategie der spanischen Konzerntochter, die sich auf einem deutlichen Wachstumskurs befindet.

Für die beiden Nobelsportwagen-Marken Bugatti und Lamborghini bedeutet der aktuelle Genfer Salon Abschied und Premiere. Nach den geplanten und auch gebauten (und vor allem verkauften) 450 Bugatti Veyron, gönnt sich die Traditionsmarke nach der Auslieferung des finalen Modells eine kreative Pause, um den nächsten Super-Boliden zu entwickeln, um "das Beste noch besser zu machen", so Bugatti-Chef Wolfgang Dürrheimer. Bei Lamborghini hingegen feiert der Aventador Super Veloce sein Debüt. In 2,8 Sekunden schießt der Lambo von Null auf 100 km/h und steht nach gerade 30 Metern Bremsweg wieder. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei beeindruckenden 350 km/h. In die Reihe der PS-Leistungssportler reiht sich nahtlos der Showcar Bentley EX10 Speed 6 und eine offensichtlich auf die arabische Kundschaft gezielte Design-Studie ein.

In ganz anderen Sphären ist der Caddy unterwegs, der nach 1,5 Millionen verkauften Exemplaren eine gründliche Überarbeitung spendiert bekam. Die etwas seltsame Regie des Abends ließ den biederen Transporter direkt nach dem Bugatti Veyron vorfahren. Der kleine Lastenschlepper ist der Auftakt zu einer kompletten Neugestaltung der Modellpalette bei VW-Nutzfahrzeuge. "In den kommenden zwei Jahren werden wir unser Angebot vollständig erneuern", erklärte ein Sprecher.

Neben dem neuen R8, dessen zweite Generation eine Höchstgeschwindigkeit von 330 km/h erreicht, zeigte Audi-Entwicklungschef Hackenberg, wie die nächste A6-Generation zu den Kunden rollen wird. Das inzwischen gleichförmige Audi-Design erlebt im kommenden Jahr eine deutliche Auffrischung. Die "Prolog Avant" getaufte Studie besitzt einen Plug-in-Hybridantrieb, der eine rein elektrische Reichweite von 54 Kilometern ermöglichen soll. Kaum zu glauben, dass der Hybridantrieb bei Volkswagen vor einigen Jahren eine wenig geschätzte Technik war.

Die Marke VW konnte bereits am Nachmittag feiern. In einer eher bescheidenen Zeremonie im Vorraum zum Pressezentrum wurde der Passat zum "Auto des Jahres" befördert. Dieser gewiss nicht unwichtigen Auszeichnung wäre eine elegantere Umgebung zu gönnen. Neben dem bereits vorgestellten Touran zeigt das Sport Coupé Concept GTE die neue Design-Sprache der Marke. Wenn aus dem Concept ein Serienmodell geworden ist, soll es die Lücke zwischen Passat und Phaeton schließen. Als angemessenen Antrieb wählten die VW-Verantwortlichen einen V6-TSI-Motor mit 380 PS, der, unterstützt von zwei Elektromotoren, einen Normverbrauch von zwei Litern und eine elektrische Reichweite von 50 Kilometern erreichen soll. Gleichzeitig beschleunigt der GTE in fünf Sekunden von null auf 100 - dann wird sich der Verbrauch wahrscheinlich in andere Größenordnungen verabschieden.

Walther Wuttke

Der Artikel "Spannende Zeiten bei Volkswagen" wurde am 03.03.2015 in der Kategorie News von Walther Wuttke (vm) mit den Stichwörtern Messe, News, veröffentlicht.

Weitere Meldungen

25. April 2024

Audi Q7 und Q8 PHEV: Größere Batterie, mehr Reichweite

Audi spendiert den beiden elektrifizierten Q7 und Q8 eine aktualisierte Batterietechnologie, effizientere Fahrmodi ...