Präsentation

Suzuki Vitara: Einer unter vielen

24. Februar 2015, 12:34 Uhr
Frank Wald (vm)
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Der Suzuki Vitara ist am 18.

Der Suzuki Vitara ist am 18. April wieder zurück: frischer, moderner und mit zeitgemäßer Technik - Ende der 80er gehörte er zu den Pionieren der SUV-Ära, war schon damals kompakt und handlich zu bewegen und machte auf Lifestyle, als alle noch glaubten, Geländewagen seien fürs Gelände gemacht. Doch diesmal ist er nur einer unter vielen. Denn da draußen trifft er jetzt auf Konkurrenten wie Opel Mokka, Skoda Yeti, Peugeot 2008, Citroen C4 Cross, Mitsubishi ASX, Nissan Juke, Renault Captur und und und...

Und doch weiß der Vitara sich von der Menge abzuheben. Eine breite Front mit großflächig muschelförmiger Haube, dezent konturierte Flanken und ausgestellte hinteren Radhäuser wirken eigenständig und suggerieren SUV-Optik. Vor allem in der so genannten Design-Linie Rugged mit angedeutetem Unterfahrschutz vorne und hinten.

Rein technisch gesehen baut der Vitara allerdings auf dem SX4 S-Cross auf. Mit 4,18 Meter Länge gut 12 Zentimeter kürzer als dieser macht der Viertürer mit 2,50 Meter Radsstand dennoch ordentlich Platz für vier Personen. Der Kofferraum fasst mit 375 Liter dagegen kaum mehr als ein Golf. Immerhin gibt es noch ein zweites Fach, das durch geschicktes Aufstellen des Ladebodens gut erreichbar ist. Durch Umklappen der Rücksitzlehne kann der Stauraum, wenn auch nicht mit ebener Fläche, auf maximal 1 120 Liter erweitert werden. Doch wie das Suzuki-Marketing verlauten lässt, hat der typische Vitara-Käufer ohnehin "keine Kinder, aber vielfältige Hobbies ". Wichtiger als Kind und Kegel zu transportieren ist es, einen Vitara wie keinen anderen aussehen zu lassen. Allein 14 Außenlackierungen, kombiniert mit Dächern in schwarzen oder weißen Kontrastfarben bieten zahlreiche Individualisierungsmöglichkeiten.

Das gilt auch fürs Interieur, für das es jedoch Abzüge in der B-Note gibt. Der Fahrer blickt auf ein übersichtlich gegliedertes Cockpit, das mit allerlei Zierrat wie frei wählbare Blenden für Instrumententräger, Lenkrad und Seitenverkleidungen fröhlich bunt gestaltet werden kann. In der Mittelkonsole gibt es ein Multimedia-Touchscreen inklusive Smartphone-Integration, dessen Display durch Tippen bedient oder Finger-Spreiz-Gesten heran gezoomt werden kann. Ansonsten überwiegt jedoch an Armaturenbrett und Türinnenverkleidungen einmal zu oft billiges Hartplastik, das noch aus den 80er übernommen worden scheint. Zeitgemäß sind die Assistenzsysteme. Ab Werk verbaut in der Topversion Comfort + sind ein adaptiver Tempomat mit Abstandsradar, Notbremse und Rückfahrkamera. Außerdem Licht - und Regensensor, 17 Zoll Alus sowie LED-Scheinwerfer. Es fehlen die inzwischen üblichen Totwinkel-, Spurhalte- und -Spurwechselwarner sowie Müdigkeitssensoren und ein Einparkautomaten.

Bei den Motoren macht es Suzuki sich einfach. Es gibt - wie auch schon im SX4 S-Cross - einen Benziner und einen Diesel, beide mit vier Zylindern, 1,6 Litern Hubraum und identischer Leistung von 88 kW/120 PS. Auf der Straße jedoch verhalten sie sich höchst unterschiedlich. Der Benziner müht und windet sich, verlangt nach Drehzahlen und will fleißig geschaltet werden. So ganz nebenbei ist er dabei auch noch lauter und präsenter als der Diesel, der mit 320 Nm mehr als das doppelte Drehmoment auf die Kurbelwelle wuchtet. In der Praxis bedeutet das Durchzug satt, um jedes Fahrmanöver zu absolvieren.

Stolz ist Suzuki auf den Verbrauch, der beim Diesel nach Norm mit 4,0 Liter bis 4,2 Liter, beim Benziner zwischen 5,3 Liter und 5,6 Liter rangieren soll. Was auf unseren ersten Testfahrten mit der Diesel-Variante nicht zu erfahren war, da der Bordcomputer nie unter sechs Liter anzeigte. Das manuelle Sechsgang-Getriebe (Benziner: Fünfgang) lässt sich exakt schalten, die Lenkung ist ausreichend präzise und das Fahrwerk boulevard-tauglich komfortabel abgestimmt. Es glättet dabei souverän Bodenwellen und Verwerfungen im Belag. Wahlweise gibt es Benziner und Diesel mit Front- oder Allradantrieb, für den Benziner gibt es später auch noch ein Automatikgetriebe.

Überhaupt ist der Vitara zwar ein Lifestyle-SUV, doch so ganz aufgeben will er seine Offroad-Herkunft offenbar doch nicht. So ist der Allradantrieb an vier verschiedene Fahrmodi Auto, Sport, Snow und Lock gekoppelt samt Bergan- und -abfahrhilfe. Im Auto-Modus schaltet das System in schlüpfrigen Situation automatisch von Front- auf Allradantrieb. Dreht man den Knopf unterhalb des Schalthebels nach rechts, zieht der Sport-Modus die Lenkung straff, schärft die Gasannahme und stabilisiert mittels ESP-Eingriff die schnelle Kurvenfahrt. Bewegt man den Schalter nach rechts, soll der Snow-Betrieb für Sicherheit auf rutschigem Belag sorgen und der Lock-Modus den permanenten starren Durchtrieb sofort wieder herstellen. Damit macht der Vitara also nicht nur auf dem Boulevard, sondern auch im Kurvenslalom über Land und im Skigebiet eine gute Figur.

Auch beim Blick in die Preisliste gibt es leichtes Stirnrunzeln. Los geht's ab 17 990 Euro, allerdings nur als Benziner mit Frontantrieb in der Variante "Club"; immerhin mit Klimaanlage, Bluetooth, Stopp-Start-System und Multifunktionslenkrad. Jedoch erst ab der Ausstattung "Comfort" ab 20 490 Euro ist der Vitara mit Diesel (plus 2 300 Euro) und/oder Allrad (plus 2 000 Euro) zu haben, was unter anderem auch Klimaautomatik, Tempomat, Audiosystem mit Smartphone-Anbindung sowie Sitzheizung und LED-Tagfahrlicht beinhaltet. Die Topversion Comfort Plus startet bei 23 890 Euro.

Bewertung:
Plus: laufruhiger Diesel, geringe Normverbräuche, gutes Preis-Leistungsverhältnis
Minus: kleiner Kofferraum, geringe Variabilität,

Frank Wald/mid

Technische Daten: Suzuki Vitara 1.6 DDIS 4x2
Fünftüriger Kompakt-SUV; Länge/Breite/Höhe/Radstand in Metern: 4,18/1,78/1,61/2,50 Leergewicht: 1 305 kg, Kofferraumvolumen: 375 bis 1 120 l, Tankinhalt: 47 l, Preis: ab 22 790 Euro.

Motor: Vierzylinder-Tubodiesel, Hubraum: 1 598 ccm, Leistung: 88 kW/120 PS bei 3 750/min, max. Drehmoment: 320 Nm bei 1 750/min, Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h, 0 bis 100 km/h: 11,5 s, Normverbrauch: 4,0 l/100 km, CO2-Ausstoß: 106 g/km, Sechsgang-Handschaltung, Frontantrieb.

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