AvD-Histo-Monte 2015

AvD-Histo-Monte (3): Jetzt fehlt nur noch der Col de Turini

9. Februar 2015, 10:37 Uhr
Tim Westermann und Alexander Voigt
Mehr als 1000 Kilometer in zwei Tagen - die AvD-Histo-Monte hat die Cote d´Azur erreicht und rüstet sich für die letzten Wertungsprüfungen dieses Jahres.

Mehr als 1000 Kilometer in zwei Tagen - die AvD-Histo-Monte hat die Cote d´Azur erreicht und rüstet sich für die letzten Wertungsprüfungen dieses Jahres. Nachdem der Tross von Mainz über Freiburg bis ins Massiv Central vorgerückt war, startete am Sonnabend die Königsetappe über insgesamt 517 Kilometer von Aix-les-Bains durch die Rhone-Alpen und über die französischen Seealpen bis nach Nizza.

Für Mensch und Material eine anstrengende, aber auch schöne Etappe. Denn neben steilen Anstiegen, engen Haarnadelkurven mit Glatteis und manch hohem Tempodurchschnitt, die den Besatzungen und Autos oft eine harte Nuss zu knacken gaben, zeigte sich die Alpenkulisse Frankreichs von ihrer schönsten Seite. ,,Diese Rallye ist echt klasse. Die Streckenführung ist eine Wucht und eine fahrerische Herausforderung gleichermaßen", kommentiert Lina van de Maars. Die bekannte Tunerin startet für das Team von Skoda. Aber auch der Seat 127 Rallye vom Team Seat Deutschland schlug sich tapfer. Das Mechaniker-Team um seinen Chef Isidre Lopez avancierte am zweiten Tag der Rallye zu den stillen Helden des Events. Als die frostigen Temperaturen und der hart verkrustete Schnee am Unterboden des 127 kurzerhand die Benzinpumpe einfroren, schien die Rallye für Seat zunächst gelaufen zu sein. Doch die Truppe um Isidre Lopez war gut präpariert. Nach 35 Minuten war die elektronische Benzinpumpe aus- und ein neues mechanisches Pendant montiert. Der weiße Flitzer setzte das Rennen fort und erreichte ohne weitere Pannen und Zeitstrafen das Tagesziel in Aix-les-Bains. Die Wertungsprüfungen - es geht bei der Histo-Monte meistens darum, beim Tempo einen festgelegten Schnitt auf eine festgelegte Distanz zu halten - wurden in hoher Geschwindigkeit, oft auf völlig zugeschneiten Pisten absolviert. Fahrspaß pur und genau die richtige Bühne für ein Rallyefahrzeug vom Schlag des Seat 127: kontrolliert quer zur Fahrtrichtung, einfaches Handling auf jedem Terrain und dank des Renngetriebes immer genug Drehmoment an der Antriebswelle. Dagegen tat sich selbst so mancher hochgezüchtete Hecktriebler schwer. Die Histo-Monte schreibt immer auch schöne Geschichten abseits der Piste. Peter und Matthias Caspar-Bours, Vater und Sohn, sind mit einem knallgelben Mini Cooper MK II aus dem Jahr 1972 unterwegs. Durch puren Zufall kamen die beiden in den Genuss eines Startplatzes. Ein Geschäftsfreund von Vater Caspar-Bours hatte einen sicher und war kurzfristig verhindert. Als er ihn den Aachenern anbot, waren die beiden sofort Feuer und Flamme - nur ohne Auto, weil der eigene TR 3 nicht für eine derartige Winterrallye vorbereitet war.

Also gab es nicht nur den Startplatz sondern auch gleich einen passenden Wagen dazu für die vier Tage quer durch Europa. Mit dem Mini auf den Spuren von alten Rallye-Haudegen wie dem legendären Rauno Aaltonen, der als der ,,Professor" Rallye-Geschichte ebenfalls in einem Austin Mini auf der Rallye Monte Carlo Geschichte schrieb. Wie kaum ein anderer Gesamtsieger der ,,Monte" beschäftigte sich der erfolgreiche Finne mit den technischen Voraussetzungen des Rallye-Sports. Den passenden Wagen fährt auch der Kellner Pierre Lingé am Ufer des Lac Saint-Point am Fuße des Jura-Gebirges: Als er das Seat-Team sieht, ist er sofort Feuer und Flamme und will wissen, ob man auch mit einem Seat Leon FR Cupra an der Rallye teilnehmen könne. So einen fährt er nämlich selbst. Nach der ersten Enttäuschung über ein Nein, weil sein Cupra viel zu neu ist, ist er mächtig stolz, dass ein 1973er Urahn seines aktuellen Sport-Spaniers bei dieser kräftezehrenden Winterrallye mitfährt. Am Sonntag wartet nun einer der vielen Höhepunkte der Histo-Monte auf das Starterfeld. Der Col de Turini ist der Inbegriff im Rallyesport. Sie alle haben ihn unter die Räder genommen: Röhrl, die Mouton, Blomquist oder eben Ari Vatanenen - der ,,Turini" bleibt bis heute was er ist: Eine Legende. Nun feiern die alten automobilen Bekannten mit diesem legendären Berg oberhalb von Monaco ein spektakuläres Wiedersehen. (ampnet tw/av)

Der Artikel "AvD-Histo-Monte (3): Jetzt fehlt nur noch der Col de Turini" wurde am 09.02.2015 in der Kategorie News von Tim Westermann und Alexander Voigt mit den Stichwörtern AvD-Histo-Monte 2015, dritte Etappe, News, veröffentlicht.

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