E-Mobil

Das E-Auto wird zum Regulierungsfall

23. Januar 2015, 12:24 Uhr
Wolfgang Peters (vm)
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Elektroautos könnten durch frei gewählte Ladezeiten in Zukunft tatsächlich die Stabilität der Stromnetze gefährden. Deshalb ist nicht auszuschließen, dass bei einer größeren Menge von E-Autos bestimmte Ladezeiten vorgegeben werden und einzuhalten sind. Bisher darf jeder mit seinem E-Auto ohne Beschränkung ans Netz.

Fachleute sprechen dann von ungesteuertem Laden von E-Autos und erwarten davon sogenannte "Lastspitzen". Dafür müssten allerdings die Bestand- und Zulassungszahlen von E-Autos in Deutschland stark steigen. Aktuell sind etwa 20 000 E-Autos für den Betrieb auf deutschen Straßen zugelassen. Besonders durch neue E-Modelle ist die Nachfrage stark gestiegen. Allein 2014 kamen 8 522 Stromautos neu dazu. Das entspricht einem Anteil von etwa 0,3 Prozent der Gesamtzulassungen des vergangenen Jahres.

Um das Laden von E-Autos nicht zum Risiko für das Stromnetz werden zu lassen, ist es "dringlich" notwendig, steuernd einzugreifen. Nach diesem Ergebnis der zweiten Phase des enercity-Forschungsprojekts wurden die etwa vierzig beteiligten Testfahrzeuge im Raum Hannover, Nienburg und Salzgitter am häufigsten dann ans Stromnetz gekoppelt, wenn ohnehin die größten Energiemengen an den Steckdosen abgerufen wurden. In der klassischen Primetime für die Stromnachfrage zwischen 18 und 20 Uhr wurde stark vermehrt geladen und die Strom-Lastkurve stieg an. Daraus schließt enercity-Projektleiter Matthias Röhrig: "Das Laden von zukünftig massenhaft eingesetzten E-Fahrzeugen darf nicht dem freien Spiel der Kräfte überlassen werden."

In den zum Projekt "Schaufenster Elektromobilität" zählenden enercity-Untersuchungen wurden deshalb in einem Steuerungsansatz definierte Ladezeiten vorgegeben. So sollten die E-Autos in den nachfragearmen Zeiten von 11 Uhr bis 15 Uhr und von 22 Uhr bis 6 Uhr an die Steckdosen. Zudem sollte versucht werden, mit einer speziell entwickelten Ladebox den gewünschten Ladezeitraum innerhalb der lastarmen Zeiten vorzuwählen und automatisch beginnen zu lassen. Außerdem könnten dann Phasen zum Laden genutzt werden, in denen große Mengen Strom aus Wind- oder Solareinspeisung zur Verfügung steht. Im Testbetrieb reagierten die Projekteilnehmer bereits positiv auf einen kleinen finanziellen Anreiz zur Nutzung bestimmter Ladezeiten.

Der Artikel "Das E-Auto wird zum Regulierungsfall" wurde am 23.01.2015 in der Kategorie News von Wolfgang Peters (vm) mit den Stichwörtern E-Mobil, Ladestationen, Energie, News, veröffentlicht.

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