Fahrbericht

Erstmals Ford Focus ST mit Diesel

21. Januar 2015, 11:52 Uhr
Martina Göres (vm)
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Die vierte Generation des kompakten Ford Focus ST steht ab sofort zum Verkauf und tritt erstmals auch als Diesel an.

Die vierte Generation des kompakten Ford Focus ST steht ab sofort zum Verkauf und tritt erstmals auch als Diesel an. Damit bietet er dem VW Golf GTD Paroli. Mit dem Focus ST hat Ford seit 2002 einen sportlichen Gegenspieler zum VW Golf GTI im Programm. Die Preise beginnen bei 28 850 Euro für den 184 kW/250 PS starken Turbobenziner, der Selbstzünder kostet 800 Euro mehr. Wie bisher ist der Focus ST als viertürige Schräghecklimousine und als 20 Zentimeter längere und 950 Euro teurere Kombi-Version Turnier erhältlich, für die sich bisher rund die Hälfte aller Kunden entschieden hat.

Der 136 kW/185 PS starke Zweiliter-Turbodiesel passt sehr gut zum ST, er basiert auf dem 110 kW/150 PS starken Selbstzünder der Focus-Baureihe und kommt mit dem Leistungsplus von 35 PS erstmals im Focus ST zum Einsatz. Kultiviert und durchzugsstark hat der Selbstzünder mit dem immerhin knapp 1,5 Tonnen schweren Turnier auch auf den bergigen Straßen rund um Barcelona keine Mühe. Das Drehmoment von 400 Newtonmeter sorgt für ordentlichen Schub schon aus niedrigen Drehzahlen heraus, der Fronttriebler lässt sich sauber durch enge Kurven zirkeln. Gibt man ihm allerdings zu sehr die Sporen, sind leichte Antriebseinflüsse in der Lenkung spürbar. Mit einem Normverbrauch von 4,2 Liter je 100 Kilometer - zurückhaltende Fahrweise vorausgesetzt - gibt sich der Diesel recht bescheiden: Bei uns standen am Ende der ersten Testfahrt aber 7,1 Liter auf der Anzeige. Die Ford-Strategen gehen davon aus, dass etwa 35 Prozent der ST-Verkäufe auf den neuen Selbstzünder entfallen werden.

Optimiert und um sechs Prozent sparsamer wurde der Zweiliter-Turbo-Direkteinspritzer-Benziner mit 184 kW/250 PS, der schon im Vorgänger angeboten wurde. Er bringt den ST in 6,5 Sekunden (Turnier 6,7 Sekunden) aus dem Stand auf Tempo 100 km/h und lässt ihn bis 248 km/h schnell werden. Der Normverbrauch ist mit 6,8 Liter je 100 Kilometer angegeben (158 g CO2/km). Sowohl beim Benziner als auch beim Diesel leitet eine knackig-kurz gestufte manuelle Sechsgangschaltung die Kraft an die Vorderräder, ein Doppelkupplungsgetriebe mit Schaltwippen am Lenkrad hat Ford nicht im Angebot. Der Spagat zwischen Alltagstauglichkeit und sportlicher Dynamik ist mit dem neuen ST gut gelungen. Das optimierte Sportfahrwerk erhielt etwas härtere Federn und Dämpfer, die neu kalibrierte elektromechanische Servolenkung arbeitet sehr präzise.

Optisch unterscheidet sich der ST durch in Wagenfarbe lackierte Seitenschweller, schwarze Einfassungen der schlanken Frontscheinwerfer und den mittig am Heck platzierten Doppelrohr-Auspuff vom zivilen Focus. Innen profitiert der ST von der klareren Cockpit-Gliederung, die Ford mit dem Basis-Focus im Herbst letzten Jahres eingeführt hat. Die Anzahl der Schalter und Knöpfe hat sich deutlich reduziert, die Bedienung ist dadurch einfacher und intuitiver geworden. Chrom-Zierrat am Schalthebel, Aluminium-Pedale, ein griffiges Lederlenkrad sowie eng geschnittene Recaro-Sportsitze für sehr guten Seitenhalt unterstreichen den sportlichen Charakter des ST-Modells.

Sechs Airbags und ein dreistufiges ESP sind serienmäßig an Bord, die verbesserte Fahrdynamik-Regelung Torque Vectoring Control bleibt auch bei abgeschaltetem ESP aktiv und optimiert die Kraftverteilung auf die Antriebsräder. Drei Ausstattungslinien sind verfügbar. "ST" kommt mit Stoffpolstern, manueller Klimaanlage und 18-Zoll-Leichtmetallrädern, während "ST mit Leder-Sport-Paket" gegen 1 000 Euro Aufpreis mit Klimaautomatik und Sitzen in einer Stoff-Leder-Kombination aufwartet. "ST mit Leder-Exklusiv-Paket" für mindestens 32 550 Euro bietet darüber hinaus auch elektrisch verstellbare, beheizbare Vordersitze, LED-Scheinwerfer, schwarze Lederpolster und Xenon-Scheinwerfer mit adaptivem Kurvenlicht. Parksensoren am Heck kosten 400 Euro extra, das Technik-Paket für 1 000 Euro umfasst Totwinkel-Assistent, Verkehrsschilderkennung sowie Fahrspur-Assistent inklusive Müdigkeitswarner.

Mit seinen sportlichen Fahrleistungen und der hohen Alltagstauglichkeit kann der Focus ST überzeugen. Die Krone als schnellstes Focus-Modell trägt er aber nicht lange, denn Ford hat für dieses Jahr einen noch sportlicheren Focus RS angekündigt.

Plus: sportliche Fahrleistungen, hohe Alltagstauglichkeit, kultivierter, durchzugsstarker Diesel
Minus: leichte Antriebseinflüsse in der Lenkung, kein DSG erhältlich

Martina Göres/mid

Technische Daten Ford Focus ST/Ford Focus ST Turnier 2,0 TDCi
Viertürige, fünfsitzige Schräghecklimousine (viertüriger, fünfsitziger Kombi) der Kompaktklasse; Länge/Breite/Höhe/Radstand in Metern: 4,36/1,82/1,47/2,65 (4,56/1,83/1,49/2,65); Leergewicht: 1 464 kg (1 488 kg); zul. Gesamtgewicht: 2 025 kg (2 025 kg); Kofferraumvolumen: 316 - 1 262 l (476 bis 1 516 l); Wendekreis: 12,0 m; Tankinhalt: 60 l; Preis: ab 29 650 Euro (30 550 Euro)
Motor: Vierzylinder-Turbodiesel, Hubraum: 1 997 ccm; Leistung: 136 kW (185 PS) bei 3 500/min; max. Drehmoment: 400 Nm bei 2 000 - 2 750/min; Höchstgeschwindigkeit: 217 km/h; 0 - 100 km/h: 8,1 Sekunden; Normverbrauch: 4,2 l/100 km; CO2-Ausstoß: 110 g/km; Sechsgang-Handschaltung, Frontantrieb

Der Artikel "Erstmals Ford Focus ST mit Diesel" wurde am 21.01.2015 in der Kategorie Fahrbericht von Martina Göres (vm) mit den Stichwörtern Pkw, Fahrbericht, Neuheit, Pannenhilfe, Präsentation, Test-Bericht, Pressevorstellung, Test, Bericht, Kurztest, Vorstellung veröffentlicht.

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