Neuheit

Skoda Fabia: Das Zeug zum Klassenprimus

14. Oktober 2014, 10:39 Uhr
Michael Specht (vm)
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Vernunft und Funktionalität dominieren über Mode und Chichi.

Vernunft und Funktionalität dominieren über Mode und Chichi. Keiner beweist dies besser als der Fabia. Mit großem Erfolg. Über 250 000 Einheiten verkaufte Skoda im vergangenen Jahr. Die dritte Generation, ab 15. November beim Händler, könnte diese Zahl noch toppen. Qualität, Komfort und Sicherheit haben gegenüber dem Vorgänger deutlich zugelegt.

"Simply clever". Zwar ist Skodas Slogan auch nur ein Werbespruch wie viele, nur mit dem Unterschied: Er passt wirklich zur Marke. Über Jahre hat sich der tschechische Autobauer dieses Image aufgebaut. Gute Qualität für günstiges Geld, moderne Technik aus dem Volkswagen-Konzern, pfiffige Lösungen für den Alltag. Jetzt kommt noch ein ansprechendes Design hinzu. Jüngstes Beispiel ist der komplett neu entwickelte Fabia, der "Polo" von Skoda. Die mittlerweile dritte Generation (seit 1999) fährt deutlich attraktiver vor als der Vorgänger.

Design-Chef Jozef Kaban verpasste dem Kleinwagen saubere Linien und harmonische Proportionen. Vor allem hat er den Fabia nicht wachsen lassen, sondern ihn bei parkfreundlichen vier Metern Außenlänge belassen. Dennoch geht es im Innenraum geräumiger zu als zuvor, besonders auf der Rücksitzbank. Selbst Erwachsene fühlen sich hier gut aufgehoben. Auch beim Thema Beladung haben die Entwickler noch einige Zentimeter herausgeholt, sodass im Kofferraum jetzt 330 Liter an Gepäck verstaut werden können; laut Skoda ein Bestwert in dieser Klasse. Liegen die Rücksitzlehnen flach, steigt das Volumen auf bis zu 1 150 Liter. Einen Nachteil stellt lediglich die Ladekante dar. Wasserkästen müssen stets hinübergehoben werden, was einige Kraftanstrengung erfordert.

Und was ist mit dem Innenraum? Das Cockpit ist aufgeräumt und klar gegliedert, die Bedienung klappt mühelos. Erstmals gibt es im Fabia auch das Multimediasystem MirrorLink. Damit kann der Kunde die Inhalte seines Smartphones auf den Bildschirm im Auto bringen und so beispielsweise seine Navigations-App nutzen. Die Sache hat leider einen Haken: Arbeitet das Navi, bleibt das Radio still. Abgespielt werden kann nur die gespeicherte Musik auf dem Handy.

Zum Marktstart bietet Skoda für den Fabia einen Dreizylinder-Benziner 44 kW/60 PS oder 55 kW/75 PS sowie einen Vierzylinder-Ottomotor mit 66 kW/90 PS und 81 kW/110 PS an. Den neuen Dreizylinder-Diesel (1.4 TDI) gibt es in den Leistungsstufen 55 kW/75 PS, 66 kW/90 PS und 77 kW/105 PS. Er soll im Bestfall auf einen Normverbrauch von 3,1 Liter kommen. Hierbei handelt es sich allerdings um die auf Sparsamkeit getrimmte Greenline-Version, die erst 2015 in den Handel geht.

Weil die Dieselmotoren im Fabia - bedingt durch die aufwendigere Technik - mindestens 2 000 Euro mehr kosten als die gleichstarken Benziner, wählen in Deutschland die meisten Kunden den 1,2-Liter-TSI mit 90 PS. Eine gute Entscheidung. Der Vierzylinder läuft leise, dreht geschmeidig, lässt sich prima schalten und bietet ausreichend Elastizität (160 Newtonmeter) für die meisten Alltagssituationen. Als Normverbrauch gibt Skoda 4,7 Liter an. Zu schaffen ist dies aber nur im Bummeltempo. Mit sechs Litern sollte ehrlicherweise gerechnet werden.

Eine überzeugende Vorstellung liefert der kleine Tscheche auch beim Fahrkomfort ab. Abroll- und Windgeräusche sind erstaunlich niedrig, die Federung ist nicht zu straff abgestimmt, die Lenkung - erstmals elektromechanisch - arbeitet präzise, Kurven umrundet der nur knapp über 1 000 Kilogramm wiegende Fabia, wenn es denn sein muss, sportlich und sicher.

Wie gehabt bietet Skoda den Fabia in den Ausstattungen Active, Ambition und Style an. Die Preise liegen zwischen 11 790 Euro und 20 520 Euro und damit minimal über denen des Vorgängermodells. Ausstattungsbereinigt soll der Fabia sogar günstiger geworden sein.

Serienmäßig an Bord ist erstmals die Multikollisionsbremse, die nach einem Unfall den Wagen automatisch abbremst. Und weil Skoda in großen Teilen auf den konzernweiten modularen Querbaukasten (MQB) zugreifen konnte, lässt sich der Fabia nun auch mit einigen elektronischen Assistenzsystemen ausstatten. In der Preisliste stehen unter anderem der sogenannte "Front Assist" mit City-Notbremsfunktion und die Müdigkeitserkennung, Dinge, die laut Skoda-Chef Winfried Vahland "sonst nur in höheren Fahrzeugsegmenten zu finden sind."


Bewertung:
Plus: gute Platzverhältnisse, hohe Funktionalität, geringer Verbrauch, gutes Preis-Leistungsverhältnis
Minus: Bei Navigation über MirrorLink kann kein Radio gehört werden. Bis auf Dunkelblau kosten alle Farben Aufpreis

Michael Specht/mid


Technische Daten: Skoda Fabia 1,2 TSI
Viertüriger, fünfsitziger Kleinwagen, Länge 3,99 Meter / Breite 1,73 Meter / Höhe 1,47 Meter / Radstand: 2,47 Meter, Kofferraumvolumen: 330 bis 1 150 Liter, Wendekreis: 10,40 Meter, Leergewicht: 1 109 kg, max. Zuladung: 530 kg, Tankinhalt: 45 Liter
Motor: 1,2-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner mit 66 kW/90 PS bei 4 400 bis 5 400/min, 5-Gang-Schaltgetriebe, max. Drehmoment: 160 Nm bei 1 400 bis 3 500 U/min, 0-100 km/h: 10,9 Sek., Höchstgeschwindigkeit: 182 km/h, Verbrauch: 4,7 l Superbenzin auf 100 km, CO2-Emission: 107 g/km, Preis: 13 740 Euro

Der Artikel "Skoda Fabia: Das Zeug zum Klassenprimus" wurde am 14.10.2014 in der Kategorie Fahrbericht von Michael Specht (vm) mit den Stichwörtern Pkw, Neuheit, Präsentation, Fahrbericht, Test-Bericht, Pressevorstellung, Test, Bericht, Kurztest, Vorstellung veröffentlicht.

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