Fahrbericht

VW Beetle Cabriolet Sport: Luftikus mit Kultstatus

26. August 2014, 12:00 Uhr
Jutta Bernhard (vm)
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Wer schon einmal in einem Cabriolet mit offenem Verdeck unterwegs war, der weiß um die Bedeutung der Begriffe "Freiheit" und "Abenteuer".

Wer schon einmal in einem Cabriolet mit offenem Verdeck unterwegs war, der weiß um die Bedeutung der Begriffe "Freiheit" und "Abenteuer". Das macht umso mehr Freude, wenn das oben-ohne-Modell so elegant wie das VW Beetle Cabrio daherkommt. Der Nachfolger des klassischen Käfer Cabrio ist bereits zum Kultfahrzeug avanciert. Auch die moderne Variante steht für einen Hauch Flower Power, Blumenvase, Häkeldeckchen und Musik von Jimi Hendrix.

Der erste Eindruck: breit, flach und schnell. Unter der Haube des Beetle Cabriolet 2.0 Sport arbeitet ein Vierzylinder-Reihenmotor mit 155 kW/210 PS. Die Proportionen stimmen: Ein kleiner Heckspoiler und ein insgesamt flaches Styling, kombiniert mit einem schwarzen Verdeck und der roten Lackierung des Testwagens harmonieren perfekt. Beim Einsteigen fällt die steil stehende Windschutzscheibe ins Auge. Und ein Zusatzinstrument im Cockpit kombiniert Angaben über die Öltemperatur und den Ladedruck mit einer Stoppuhr und vermittelt Sportwagenfeeling. Die Bedienelemente sind übersichtlich angeordnet. Im Zentrum steht der 5,5-Zoll große Bildschirm am Armaturenbrett.

Der Testwagen hat die sogenannte "Vienna" Lederausstattung an Bord. Für 555 Euro Aufpreis gibt es diese Sportsitze mit ordentlicher Sitzfläche auch für größere Piloten und gutem Seitenhalt sowie eine Sitzheizung vorne. Ungewöhnlich viel Platz für ein Cabrio bieten die Rücksitze. Vier Erwachsene sitzen im offenen Beetle sehr komfortabel. Besonders zugunsten der Mitreisenden im Fond empfiehlt sich aber das optional erhältliche Windschott für 330 Euro. Bei offenem Verdeck werden dadurch die Luftverwirbelungen reduziert. Nachteil: Das Windschott wird bei Nichtgebrauch im Kofferraum untergebracht. Dieser fasst ohnehin nur 225 Liter und die Öffnung ist sehr schmal ausgefallen. Für eine vierköpfige Familie wird es mit großem Gepäck plus Windschott sowieso eng. Das Stoffverdeck öffnet und schließt sich auf Knopfdruck in 9,5 Sekunden elektrisch. Das funktioniert sogar während der Fahrt bei bis zu 50 km/h. Keine Panik also bei einem plötzlich aufkommendem Regenschauer.

Und wie fährt sich der Luftikus? Auf der Landstraße nimmt die ordentliche Federung Bodenwellen die Härte. Zwar ist das Fahrwerk straff abgestimmt, es taugt aber auch für Langstrecken ohne zu ermüden. Die Beschleunigung überzeugt: Von null auf 100 km/h geht es in 7,4 Sekunden, das ist eine sportliche Ansage. Und die 210 PS unter der Haube verleiten zum Gasgeben. Bei einer Höchstgeschwindigkeit von 227 km/h wird das Überholen zum Kinderspiel. Zirka ab Tempo 180 stellen sich allerdings bei geschlossenem Verdeck unangenehm laute Windgeräusche ein. Auch die Fender-Soundanlage kann diese nicht übertrumpfen. Beim offenen Cruisen aber sollten ohnehin nicht mehr als 120 km/h angesagt sein.

In der Stadt präsentiert sich der Wagen dank einem Wendekreis von 10,6 Metern sehr wendig. Einzig beim Einparken stört die mangelnde Rundumsicht. Als Abhilfe können Sicht- und Licht-Pakete mit einer praktischen Rückfahrkamera geordert werden. Das manuelle Sechsgang-Schaltgetriebe lässt sich butterweich schalten. Der Durchschnittsverbrauch des Testwagens betrug 7,3 Liter Superbenzin, ein sehr ordentlicher Wert für einen Benziner und damit sogar weniger als der 7,5 Liter Normverbrauch.

Neben diversen Airbags sorgen Nebelscheinwerfer und Abbiegelicht für ein Mehr an Sicherheit. Was auffällt: Es gibt keinen Überrollbügel im Auto. "Ohne Matter Platter" - alte Rallye-Fans kennen den Spruch noch. Der Erfinder des Überrollbügels heißt Winfried Matter. Er versorgte Hunderte von Rallyefahrern mit seiner Konstruktion zu einer Sicherheit auf der Rennstrecke. Beim Beetle sind die Schutzbügel im Fond hinter den Kopfstützen montiert und schnellen bei einem Überschlag in Millisekunden aus ihrer Arretierung, um für die Sicherheit parat zu sein. Zum Ausstattungspaket Beetle Sport gehört außerdem eine elektronische Differenzialsperre. Hier wird durch einen einseitigen, präzisen Bremsdruckaufbau laut Hersteller das Kurvenverhalten noch sportlicher, schneller und zielgenauer. Das Sportfahrwerk des Testwagens verkörpert Fahrspaß pur, egal ob mit offenem und geschlossenem Verdeck gefahren wird.

Für das Kultauto kostet der Einstieg 30 150 Euro. Mit Vollausstattung kommt unser Testwagen auf 41 835 Euro. Menschen, die Frischluftfeeling mögen, werden auch ganzjährig ihre Freude an dem Beetle haben. Denn dank dem imprägnierten Stoffverdeck gibt es keine Probleme mit der Feuchtigkeit im Winter. Der Preis ist stolz und wohl manch ein Yuppie wird dann doch erstmal für seinen Traum sparen müssen.

Plus: Spaßfaktor pur bei offener Fahrt
Minus: kleiner Kofferraum

Jutta Bernhard/mid

Technische Daten VW Beetle Cabriolet Sport:

Zweitüriges, viersitziges Cabriolet der unteren Mittelklasse, Länge/Breite/Höhe/Radstand in Metern: 4,28/1,81/1,47/2,54, Kofferraumvolumen: 225 l bis 430 l, Wendekreis: 10,8 Meter, Leergewicht: 1 487 kg, Zuladung: 458 kg, Tankinhalt: 55 l., Preis: ab 30 150 Euro, Testwagen: 41 835 Euro.

Motor: 2,0-Liter-Turbo-Vierzylinder-Benziner, 155 kW/210 PS bei 5 300/min bis 6 200/min, max. Drehmoment 280 Nm von 1 700/min bis 5 200/min, Sechsgang-Schaltgetriebe, Antrieb auf die Vorderräder. Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h: 7,4 s, Höchstgeschwindigkeit 227 km/h, Normverbrauch: 7,5 l Super/100 km, CO2-Emission: 180 g/km, Schadstoffklasse: Euro 5.

Der Artikel "VW Beetle Cabriolet Sport: Luftikus mit Kultstatus" wurde am 26.08.2014 in der Kategorie Fahrbericht von Jutta Bernhard (vm) mit den Stichwörtern Cabrio, Fahrbericht, Test-Bericht, Pressevorstellung, Test, Bericht, Kurztest, Vorstellung veröffentlicht.

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