Automobilproduktion

Jaguar: Mit Leichtbau gegen BMW und Mercedes

30. Juli 2014, 11:12 Uhr
Ralf Loweg (vm)
Leichtbau heißt die Lösung: Mit "abgespeckten" Autos will Jaguar zurück in die Mittelklasse und die deutschen "Platzhirsche" BMW, Mercedes und Audi angreifen.

Leichtbau heißt die Lösung: Mit "abgespeckten" Autos will Jaguar zurück in die Mittelklasse und die deutschen "Platzhirsche" BMW, Mercedes und Audi angreifen. Nach Angaben der britischen Nobel-Marke sollen rund 75 Prozent der neuen Baureihe XE aus Aluminium bestehen. Durch diesen konsequenten Einsatz des Leichtmetalls im Autobau sei ein "spürbarer Vorteil" gegenüber der deutschen Konkurrenz zu erreichen. Wunschdenken oder schon bald Wirklichkeit?

Die hochfeste und extrem verwindungssteife Karosserie lege mit ihrem hohen Aluminium-Anteil den Grundstein für den "sparsamsten Jaguar aller Zeiten", versprechen die Briten. Denn als Diesel soll die neue Mittelklasse-Limousine auf einen Normverbrauch von unter 4,0 Liter auf 100 Kilometer kommen - das entspricht einem CO2-Ausstoß von weniger als 100 Gramm CO2 pro Kilometer. Das sind natürlich für viele Jaguar-Fahrer Traumwerte. Denn ihre PS starken Sportwagen verbrauchen je nach Fahrweise deutlich mehr als zwölf Liter.

Die Aluminium-Technik sei ein zentraler Baustein der eigenen Marken-DNA, betonen die Jaguar-Experten. So wurden bereits der Jaguar XJ, der XK und der F-Type mit dieser Technik nach Vorbildern aus der Luft- und Raumfahrt entwickelt.

Viele Jaguar-Liebhaber dürften sich bei der neuen XE-Baureihe allerdings sorgenvoll fragen: Ist dieser Leichtbau immer noch ein richtiger Jaguar? "Wir haben sichergestellt, dass unsere Aluminium-intensive Struktur alle globalen Sicherheitsstandards erfüllt, ohne dabei das Design des Fahrzeugs oder die Verarbeitungsgüte zu schmälern", erläutert Mark White, bei den Briten verantwortlicher Chefingenieur im Bereich Karosseriebau. Die Aluminium-Legierung "RC5754" wurde eigens für den neuen Jaguar XE entwickelt und verfügt über einen hohen Anteil von recyceltem Aluminium.

Der in Großbritannien entworfene und entwickelte Jaguar XE wird als erster Jaguar im Land Rover Stammwerk Solihull in den West Midlands vom Band laufen. Die Motoren für die in einem neuen Fertigungskomplex montierte Sportlimousine liefert das gleichfalls brandneue Motorenwerk im nahen Wolverhampton.

Offiziell vorgestellt wird der neue Jaguar XE am 8. September in London. Kurze Zeit später folgt die Publikums-Premiere auf dem Pariser Autosalon. Neben dem Diesel-XE wird es eine Reihe weiterer Motorisierungen für verschiedene Ansprüche geben, auch ein Sportmodell mit einer Höchstgeschwindigkeit jenseits der 300 km/h sei geplant, erklärt Jaguar. Es bleibt abzuwarten, ob die Briten die deutschen Rivalen wie den BMW 3er, den Audi A4 oder die Mercedes C-Klasse mit ihrem Leichtbau-Hoffnungsträger tatsächlich von der Überholspur drängen können.

Der Artikel "Jaguar: Mit Leichtbau gegen BMW und Mercedes" wurde am 30.07.2014 in der Kategorie News von Ralf Loweg (vm) mit den Stichwörtern Pkw, Automobilproduktion, News, veröffentlicht.

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