Fahrbericht

Suzuki Burgman 125 ABS: Bestseller in neuem Gewand

15. April 2014, 14:20 Uhr
Norbert Meiszies (vm)
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Mit mehr als 100 000 verkauften Fahrzeugen in Europa hat der Suzuki UH125 Burgman Maßstäbe gesetzt.

Mit mehr als 100 000 verkauften Fahrzeugen in Europa hat der Suzuki UH125 Burgman Maßstäbe gesetzt. Aufgrund seiner Beliebtheit haben die Japaner dem Modell in zwölf Jahren nur einmal im Jahre 2007 eine Überarbeitung zukommen lassen. 2014 bringt für den Burgman nun tiefgreifende Veränderungen, die schon mit einem Standortwechsel anfangen: Der neue UH125 läuft nicht mehr in Spanien vom Band, sondern wird in Thailand gefertigt.

Doch augenfälliger als die Herkunft sind die Modifikationen in Sachen Optik, die sich an den Facelifts der Maxi-Burgmänner mit 400 Kubik und 650 Kubik orientiert. Komplett neu ist die Front mit getrennten Multireflektor-Scheinwerfern und Positionsleuchten sowie separierten Blinkern. Besseren Wind- und Wetterschutz und weniger Turbulenzen am Helm besorgt die steiler stehende und 110 mm höhere Windschutzscheibe. So herrscht gerade für kleinere Personen fast Totenstille hinter der Scheibe.

Im Cockpit zeigen zwei analoge Rundinstrumente Drehzahl und Geschwindigkeit an, ein zentrales Digital-Display bietet Anzeigen für Uhrzeit, Tank- und Kilometerstand. Rubriken für Durchschnittverbrauch, Restreichweite und den Zeitpunkt des nächsten Ölwechsels ergänzen das Informationsbedürfnis des Fahrers. Erstmals gibt es auch einen Schalter für die Warnblinkanlage. Ebenfalls neu ist der giftgrün leuchtende "eco-drive-indicator", der dem Fahrer eine Sprit-schonende Fahrweise signalisiert. Das hat aber etwas von Spielerei an sich, denn das Lämpchen leuchtet fast nur dann auf, wenn gerade Gas weggenommen oder vor sich hingerollt wird.

Ansonsten ist der Burgman seiner Linie treu geblieben. Er ist ein leicht zu beherrschender, komfortabler und in Maßen leistungsbereiter Roller sowohl für den Stadtbetrieb als auch für die Überland-Tour alleine oder zu zweit. Der Burgman schöpft mit 12 PS zwar weiterhin nicht die volle Leistungsausbeute in dieser Klasse aus. Der Vierventil-Einspritz-Viertakter präsentiert sich dennoch als agiler Antrieb mit respektablen Beschleunigungswerten. Geringfügige Anpassungen beim Motor-Mapping minimieren die Geräuschentwicklung wie die Emissionen. So läuft der Motor sanft und gleichmäßig in allen Drehzahlbereichen.

Sehr ausgewogen wirkt das Fahrwerk, das zwar sportlich abgestimmt ist, aber dennoch komfortabel über Bodenunebenheiten hinwegschwebt. Lediglich bei flotter Kurvenfahrt macht sich die kleine Dimensionierung der Räder - vorne 13 Zoll, hinten 12 Zoll - in einer gewissen Instabilität bemerkbar. Hier wirkt der 161 Kilogramm wiegende Tourer trotz eines Radstandes von 1 464 mm überhandlich, fast nervös. Ein Mindestmaß an Aufmerksamkeit und Lenkhilfe wird erwartet, um den Burgman auf Spur zu halten. Lenkbefehle setzt der Roller indes spontan um, was das Durchschlängeln im Stadtverkehr und das Ausweichen vor Hindernissen stark erleichtert. Wendemanöver gehen leicht von der Hand und das Rangieren verlangt nur wenig Kraftaufwand.

Erstmals kommt beim neuen Burgman 125 statt des Verbundbremssystems ein serienmäßiges ABS von Nissin zum Einsatz, welches getrennt auf beide Räder wirkt. Es arbeitet völlig unaufgeregt, genau wie es sein soll.

Leicht verändert hat sich die Sitzposition durch eine durchgängige Sitzbank, die mit ihren Doppelnähten elegant wirkt. Groß gewachsene Fahrer empfinden die Sitzposition in tiefen 735 mm als nicht optimal: Stellt der Fahrer die Füße auf die beiden flachen Trittbretter neben dem Mitteltunnel ab, ist der Winkel zwischen Ober- und Unterschenkel sehr spitz und auf Dauer unbequem. Erst wenn die Füße auf den weiter vorne positionierten schrägen Ablagen in der Frontverkleidung ruhen, entspannt sich die Sitzhaltung.

Unter der Sitzbank bietet der Burgman 125 weiterhin jede Menge Stauraum, der sogar ausreicht, um zwei Integralhelme abzulegen. Weitere Staufächer befinden sich in der Frontverkleidung, mit einem 12-Volt-Anschluss ausgestattet und abschließbar. Lediglich beim Tank schrumpft die Kapazität um einen halben Liter, er nimmt beim 2014er-Modell "nur" noch 10,5 Liter Sprit auf. Das reicht immer noch für eine Reichweiten von knapp 300 Kilometern.

Mit 4 490 Euro für einen 125er-Roller ist der neue Burgman sicherlich kein Schnäppchen. Der Anschaffungspreis wird seine Fans aber nicht schocken, denn neben den bereits bekannten Vorzügen sind nun ein paar Optimierungen hinzugekommen, die den "Burgherrn" voller Stolz über's Land ziehen lassen.

Norbert Meiszies/mid

Technische Daten Suzuki Burgman 125 ABS:
Automatikroller mit flüssigkeitsgekühltem Einzylinder-Viertakt-Motor, vier Ventile, ohc, Hubraum 125 ccm, Bohrung x Hub: 57,0 x 48,8 mm, max. Leistung: 9,1 kW/12 PS bei 8 000/min, max. Drehmoment: 10,8 Nm bei 6 500/min, elektronische Kraftstoffeinspritzung, geregelter Katalysator, CVT-Automatikgetriebe, Stahlrohr-Rahmen, Telegabel, Triebsatzschwinge mit zwei Federbeinen, je eine Scheibenbremse vorn und hinten, ABS, Reifen vorn: 110/90-13, hinten: 130/70-12, Sitzhöhe: 735 mm, Tankinhalt: 10,5 Liter, Leergewicht: 161 kg, Zuladung: 189 kg, Preis: 4 490 Euro.

Der Artikel "Suzuki Burgman 125 ABS: Bestseller in neuem Gewand" wurde am 15.04.2014 in der Kategorie Fahrbericht von Norbert Meiszies (vm) mit den Stichwörtern Motorrad, Fahrbericht, Präsentation, Test-Bericht, Pressevorstellung, Test, Bericht, Kurztest, Vorstellung veröffentlicht.

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